Einklang mit der Natur bedeutet aber nicht zwangsläufig eine hohe Rendite

Gutes tun mit dem eigenen Kapital Nachhaltigkeit in der Geldanlage

Das Thema Nachhaltigkeit hat sich längst in den unterschiedlichsten Bereichen des täglichen Lebens etabliert, selbst bei Geldanlagen wird verstärkt auf politische Korrektheit geachtet. Einklang mit der Natur bedeutet aber nicht zwangsläufig eine hohe Rendite.

Selbst institutionelle Investoren, wie beispielsweise Fonds, Versicherungen oder Pensionskassen, orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen zunehmend an Nachhaltigkeitskriterien, auch wenn es bislang keine eindeutige Definition dafür gibt. Es geht um ethisch, sozial und ökologisch korrekt arbeitende Unternehmen, die aber trotz allem ordentlich Gewinn abwerfen sollten. Die Auswahl dürfte daher schwerfallen. Als Minimalkonsens gilt der Ausschluss von Rüstungsfirmen, Kinderarbeit oder Unternehmen mit umweltschädlichem Einfluss. Doch welche Projekte kommen in Frage?

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Unklare Kriterien zur Nachhaltigkeit schaffen Grauzone 

Relativ eindeutig dürften sich Unternehmen der Wasserversorgung oder Solarfirmen in Bezug auf den Beitrag zum Umweltschutz einschätzen lassen. Ebenso können Chemieunternehmen, die zum Beispiel ihre gesamte Zulieferkette transparent machen, oder Hersteller von Bio-Lebensmitteln, die diesen Namen auch verdienen, als nachhaltige Investitionsprojekte bezeichnet werden. Aber schon bei innovativen Technologie-Unternehmen, wie beispielsweise Tesla, gehen die Meinungen auseinander: Natürlich sind die hochwertigen Elektrofahrzeuge ein enormer Fortschritt, allerdings wird zur Herstellung der Batterien eine immense Menge an Strom verbraucht.

Bei Versteigerungsplattformen wie Ebay fällt der Zusammenhang mit Nachhaltigkeit auch nicht sofort ins Auge: Werden gebrauchte Sachen jedoch einer weiteren Verwertung zugeführt, müssen sie nicht entsorgt werden - was unter dem Strich Ressourcen spart. Die wichtigen Argumente liegen also, von den minimalen Grundsätzen abgesehen, nicht immer auf der Hand. Wichtig ist es daher, sich als Anleger eigene Kriterien zu entwickeln. Hilfreich dürfte sein, dass es zu den börsennotierten Unternehmen vielfältige Informationen in Bezug auf ihr ethisches, ökologisches und soziales Vorgehen gibt - ab 2017 auch per EU-Richtlinie.

Die Einhaltung der höchsten Ansprüche an Nachhaltigkeit bringt für Firmen nichts, wenn das gesamte Geschäftsmodell nicht erfolgreich ist."

Eigene Anlagemaßstäbe entwickeln und nachhaltig erfolgreich sein

Zur Orientierung bei der Auswahl geeigneter Unternehmen sollten sich Anleger zunächst darauf festlegen, in welche Branchen sie auf keinen Fall investieren wollen. Hier sollten die eigenen Wertevorstellungen die entscheidende Rolle spielen. Dabei muss jedem Investor klar sein, dass es die ethisch, sozial und ökologisch optimal agierenden Unternehmen nicht gibt, in bestimmten Bereichen sind also immer Abstriche zu machen. 

Je konkreter und stärker allerdings die Kriterien nachgefragt werden, desto mehr werden die Unternehmen dadurch beeinflusst: Verstöße gegen ethische Grundsätze führen schnell zum Einbruch bei den Aktienkursen, wie einige Textil-Ketten bei Bekanntwerden von Kinderarbeit erfahren mussten. Trotzdem sollten Anleger das Wesentliche nicht aus dem Blick verlieren: Die Einhaltung der höchsten Ansprüche an Nachhaltigkeit bringt nichts, wenn das gesamte Geschäftsmodell nicht erfolgreich ist - letztendlich geht es doch ums Geldverdienen.

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