Kunden erwarten nach wie vor persönliche Dienstleistung

Paradigmenwechsel Natürliche oder künstliche Intelligenz?

Viele Experten sehen in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz - kurz: KI - eine ähnlich radikale Umwälzung auf viele Branchen zukommen wie sie im 19. Jahrhundert die industrielle Revolution für traditionelle Fertigungsbetriebe bedeutete. Auch für Vermittler von Finanzdienstleistungen kann KI einen Paradigmenwechsel bedeuten.

Wird also bald bei Finanzvermittlung und Finanzberatung die natürliche Intelligenz von Menschen durch die Künstliche Intelligenz eines Computers ersetzt? Die Meinungen von Experten zu diesem Thema sind geteilt. Ganz so schnell wie KI-Begeisterte erwarten, wird es wohl nicht gehen. Das lehren bisherige Erfahrungen bei der Etablierung von digitalen Neuerungen.

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Digitalisierung - nicht alles was möglich ist wird auch genutzt

Dabei gibt es längst intelligente Anwendungen in der Finanzbranche. Schon heute helfen ausgeklügelte Analyse-Tools Finanzberatern bei der Erarbeitung von Empfehlungen. Viele Prozesse im Bereich der Vermittlung und Beratung können digitalisiert werden. Unter dem Schlagwort "Robo Advice" werden Anleger in die Lage versetzt, Anlagestrategien in Selbstbedienung zu entwickeln und umzusetzen.

Von KI-Anwendungen im engeren Sinne unterscheiden sich diese Systeme vor allem dadurch, dass sie nicht selbstlernend sind und nicht oder nur in begrenztem Umfang mit ihren Nutzern interagieren können.

Dass KI-Anwendungen bald den menschlichen Dienstleister ersetzen, ist eher unwahrscheinlich. Dem steht die Haltung vieler Anleger entgegen."

Bisher hat die Digitalisierung jedenfalls nicht die humane Dienstleistung Finanzberatung überflüssig gemacht.

Der beste Beweis dafür sind Robo Advisors. Obwohl solche automatischen Anlageberater bereits eine ganze Reihe von Jahren am Markt sind, werden sie bisher nur von einer begrenzten Zahl an Anlegern genutzt.

Das hierüber generierte Anlagevolumen stellt nur einen geringen Teil der gesamten Kapitalanlagen dar und wenig deutet darauf hin, dass sich daran bald etwas ändern wird.

Kunden erwarten nach wie vor persönliche Dienstleistung

Viele Finanzvermittler und -berater haben die Möglichkeiten, die die Digitalisierung heute schon bietet, längst nicht ausgeschöpft - trotz nachgewiesener Chancen zur Qualitäts- und Effizienzoptimierung. Die Umstellung auf digitale Prozesse und Anwendungen erfordert Investitionen, Zeit und Arbeit. Das stellt oft eine Hürde dar, die erst einmal überwunden sein muss. Bei der Integration von KI dürfte es sich nicht anders verhalten. Dass KI-Anwendungen bald den menschlichen Dienstleister ersetzen, ist eher unwahrscheinlich. Dem steht nicht zuletzt die Haltung vieler Anleger entgegen. Die erwarten nach wie vor persönlichen Service und bei Beratung durch den Automaten zeigt sich eine Mehrheit skeptisch.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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