Die Inflation wird in der Eurozone seit Monaten vom niedrigen Ölpreis in die Nähe der Nullmarke gedrückt

Der Brexit ganz bringt neue Sichtweisen Preisstabilität statt Inflation

Die Inflation wird in der Eurozone seit Monaten vom niedrigen Ölpreis in die Nähe der Nullmarke gedrückt. Sie als Verbraucher können sich daher über Preisstabilität freuen und den Brexit aus einer anderen Perspektive sehen.

Das britische Votum für einen EU-Abschied hat die globalen Finanzmärkte scheinbar unvorbereitet getroffen, neben Aktien und Devisen geriet auch der Ölpreis erneut unter Druck. Außerdem flüchten Investoren bei Börsenturbulenzen gerne in vermeintlich sichere Anlageformen. Da Öl von der Weltkonjunktur abhängig ist, werden derartige Investments in unsicheren Zeiten abgestoßen. Ob der Ölpreis aufgrund der britischen Entscheidung weiter sinken wird, kann derzeit kaum seriös prognostiziert werden. Sicher ist jedoch, dass Sie als Verbraucher sich weiterhin an Preisstabilität erfreuen können, da die Inflation ausbleibt.

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Wie der Ölpreis die Inflation in Schach hält

Das Statistische Bundesamt würde die Teuerung derzeit bei 1.2 Prozent verorten. Warum die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vorjahr nur um 0.1 Prozent anzogen, liegt an den anhaltend niedrigen Energiepreisen. Diese fließen mit etwa 11 Prozent in die Berechnung der Inflationsrate ein. 

Wann es mit der durchaus erfreulichen Preisstabilität ein Ende hat, kann von den Ökonomen derzeit nur schwer vorhergesagt werden. Gutachten vom Dezember 2015 gingen von anziehenden Preisen zum Jahresende 2016 aus, die Bundesbank glaubt mittlerweile an langsamer als angenommen steigende Verbraucherpreise. Deren Experten halten aktuell eine Teuerungsrate von 0.2 Prozent für realistisch. Diesen Wert hat auch die EZB für 2016 erwartet. 

Jede Medaille hat zwei Seiten

Die Europäische Zentralbank will die Inflation auf zwei Prozent steigern, weil ansonsten die Konjunktur gefährdet sei. Der Hintergrund: Sie als Verbraucher oder Unternehmer würden aus der Sicht der Zentralbanker wichtige Anschaffungen in der Hoffnung aufschieben, dass die Preise noch weiter in den Keller gehen. Dass Preisstabilität für private und gewerbliche Verbraucher durchaus wichtig ist, weil sie Planungssicherheit bedeutet, wird hierbei allzu oft übersehen. 

Sicher scheint, dass Sie als Verbraucher sich weiterhin an Preisstabilität erfreuen können."

Warum alle bisherigen Bemühungen fruchtlos geblieben sind

Mario Draghi hat als EZB-Chef bereits alle Kanonen zur Befeuerung der Inflation abgeschossen. Der Leitzins verharrt bei null und Geschäftsbanken müssen Strafzinsen für ungenutzt geparkte Liquidität an die Zentralbank entrichten. Vor allem das Anleihekaufprogramm, welches monatlich 80 Milliarden Euro in den Wirtschaftskreislauf pumpt, ist bei deutschen Experten heftig umstritten. Denn trotzt der gefährlich ausgeweiteten Geldmenge kommt die Teuerungsrate nicht auf Trab. 

Das liegt zum einen daran, dass Unternehmen in unsicheren Zeiten vorsichtig agieren, wobei auch die Auswirkungen der britischen Entscheidung gegen die EU eine gewisse Rolle spielen. Wesentlich wichtiger ist jedoch, dass die Grenzen des möglichen Wachstums in vielen Industriestaaten bereits erreicht sind und neue Märkte fehlen. Preisstabilität sollte daher Ihnen als Verbraucher und Mario Draghi als Währungshüter wichtiger sein als eine anziehende Inflation.

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