Reisanbau und erheblicher Wasserverbrauch gehören zusammen

Das wichtigste Getreide der Welt Reisanbau umweltverträglicher

Reis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und als Grundnahrungsmittel unverzichtbar. Vor allem in Asien bildet er bis heute einen essentiellen Teil der Ernährung.

Rund 140 Millionen Kleinbauern dient die Pflanze außerdem als ökonomische Existenzgrundlage. Gerade weil der Reisanbau so bedeutsam ist, kommt es hier auf Nachhaltigkeit besonders an. Doch damit hapert es noch. Das will die Sustainable Rice Platform jetzt ändern. Ein Grundproblem von Reis ist der große Bedarf an Wasser. Nach Schätzungen sind rund 30 Prozent des weltweiten Trinkwasserverbrauchs auf Reisanbau zurückzuführen. Das Trinkwasser wird aber in den nächsten Jahrzehnten zunehmend zum knappen Gut. Aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums steigt der Bedarf stetig. Gleichzeitig werden mehr Nahrungsmittel benötigt.

Reisanbau heute - vielfältige Umweltprobleme 

Auch Reis wird dabei zusätzlich gefragt sein. Reisanbau und Trinkwasserbedarf stehen daher potentiell in einem konfliktären Verhältnis. Als weiteres Problem beim Reis kommt der hohe Einsatz an Düngemitteln und Pestiziden hinzu. In den vergangenen Jahrzehnten ging es vor allem darum, die Erträge zu steigern. Dies ist mit Hilfe neuer Hochleistungssorten, der Mechanisierung der Landwirtschaft und eben durch Düngemittel und Pestizide auch gelungen. Allerdings hatte dieser Erfolg seine Schattenseiten.

Bezahlt wurden die höheren Erträge mit der Verseuchung von Gewässern und Böden mit Umweltgiften, die über die Nahrungskette auch die Gesundheit vieler Menschen belastet haben. Gerade in den Reisanbau-Ländern Vietnam und Thailand ist dies ein ernste Herausforderung. Dabei stößt die Wirksamkeit der "Chemie-Keule" nicht nur dort allmählich an ihre Grenzen, denn die Böden sind durch den intensiven Anbau teilweise ausgelaugt. 

Sustainable Rice Platform - wirksame Nachhaltigkeit? 

Die Sustainable Rice Platform ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und supranationalen Organisationen, die sich vor diesem Hintergrund für mehr Nachhaltigkeit einsetzen will. Dazu soll ein Nachhaltigkeitsstandard als künftige Richtschnur für den Reisanbau dienen. Der kürzlich in Manila vorgestellte Standard will gleich mehrere Ziele erreichen - höhere Erträge, bessere Qualität und mehr Umwelt- und Klimaschutz. Anhand von 146 Indikatoren soll die Erreichung überprüft werden. Derzeit wird die Eignung des Standards noch getestet - u.a. beim Reisanbau in Indien und Pakistan. 

Nach Schätzungen sind rund 30 Prozent des weltweiten Trinkwasserverbrauchs auf Reisanbau zurückzuführen."

Der Standard ist dabei kein Plädoyer für Bioanbau. Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln ist weiterhin vorgesehen, soll aber sparsamer und gezielter als bisher erfolgen. Es gibt auch Kritik. Bisher sind die Kleinbauern, ein maßgeblicher Teil der Erzeuger, bei der Plattform ebenso unterrepräsentiert wie Umweltverbände. Dafür nehmen Chemiekonzerne und Düngemittelhersteller eine wichtige Position ein.

Eine staatliche Aufsicht oder Regulierung fehlt ganz. Zweifel an der Wirksamkeit dieser freiwilligen Selbstkontrolle bleiben daher.

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