Die Anzahl der Haftpflichtschäden gehe bereits zurück

Computer oder Mensch das Problem? Selbstfahrende Autos sind versicherbar

Auch selbstfahrende Autos können Schäden verursachen - für die Kfz-Haftpflicht sei dies kein Problem, so der GDV, im Gegenteil. Die Anzahl der Haftpflichtschäden gehe bereits zurück, wie sich die Versicherungsprämien entwickeln, bleibt ungewiss.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft  (GDV) konstatiert bereits mit den aktuell verfügbaren Assistenzsystemen einen Rückgang bei den Kfz-Schäden und sieht auch für selbstfahrende Autos kein Problem - zumindest in der Kfz-Haftpflichtversicherung.

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Selbstfahrende Autos: Wer haftet für Schäden?

Die Haftpflichtversicherung kümmere sich generell um die Verkehrsopfer - und das ganz unabhängig davon, ob nun ein Mensch oder ein Computer das Fahrzeug gesteuert habe, so der GDV. Die Geschädigten haben dann Anspruch auf einen Ausgleich der Sach- oder Personenschäden sowie im Ernstfall auch auf Schmerzensgeld oder einen Einkommensausgleich. Da die computergesteuerten Systeme bereits zur positiven Entwicklung bei den Schadenzahlen beigetragen haben, wird auch künftig die Kfz-Versicherung für selbstfahrende Autos kein Problem sein.

Hat die Kfz-Versicherung nämlich ihre Entschädigung geleistet, prüft sie den Regressanspruch gegen den Auto- oder Software-Hersteller: Ist der Schaden auf ein technisches Versagen oder einen Fehler zurückzuführen, muss dieser bzw. dessen Haftpflichtversicherungen dafür einstehen. Versagt der Mensch durch fahrlässiges oder grob fahrlässiges Verhalten, steht der Versicherungsbranche diese Möglichkeit nicht offen. Unter dem Strich wird die Schadenstatistik für die Versicherer also verbessert.

Höherer Fahrzeugwert verursacht höhere Versicherungsprämien?

In der Kasko-Versicherung jedoch bleibt die Entwicklung der Versicherungsprämien abzuwarten. Solange selbstfahrende Autos deutlich teurer sind, muss auch mit einer höheren Beitragsbelastung gerechnet werden. Wird nämlich ein solches Fahrzeug gestohlen oder erleidet einen Totalschaden, muss auch der Versicherer tiefer in die Taschen greifen. Sollte sich die Anzahl der selbstverschuldeten Unfälle jedoch drastisch reduzieren, weil selbstfahrende Autos in der Praxis sicherer agieren als Menschen, dürfte sich die gesamte Beitragsgestaltung drastisch verändern.

Künftig dürfte die Qualität der Software darüber entscheiden, wie teuer die Teil- oder Vollkasko ist."

Bislang werden die Fahrzeuge in Typ- und Regionalklassen eingestuft, die auf den einschlägigen Schadenstatistiken beruhen: Anzahl und Höhe der Schäden werden abhängig vom Fahrzeug, aber auch vom Ort der Zulassung, von den verschiedenen Alters- und Berufsgruppen sowie vielfältigen subjektiven Merkmalen erfasst. Darüber hinaus spielt der individuelle Schadenfreiheitsrabatt, den sich ein Versicherungsnehmer im Laufe der Jahre durch unfallfreies Fahren erarbeiten kann, eine dominierende Rolle bei der Beitragsberechnung. Künftig dürfte die Qualität der Fahrzeuge und der Software darüber entscheiden, wie teuer die Teil- oder Vollkasko für ein selbstfahrendes Auto ausfällt. Bis dahin werden die Versicherer zunächst fleißig ihre Statistiken erheben, um auf diesem heiß umstrittenen Markt zu bestehen.

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