Verwalter des Staatsfonds von Singapur warnen vor einer internationalen Schuldenkrise

Aktienanteil wurde reduziert Singapurs Staatsfonds warnt

Verwalter des Staatsfonds von Singapur warnen vor einer internationalen Schuldenkrise. Obwohl dieser Fonds schon immer eine konservative Anlegestrategie verfolgt, wollen die Verantwortlichen jetzt noch vorsichtiger agieren.

Im als reich geltenden Stadtstaat Singapur verwaltet die GIC (Government of Singapore Investment Corporation) nach eigenen Angaben in mehreren Staatsfonds circa 100 Milliarden US-Dollar. Die Behörde, die die staatlichen Gelder anlegt, ist für eine konservative Strategie bekannt. Die Staatsfonds sind in 40 Ländern investiert. 34 Prozent des Vermögens sind in Amerika angelegt, 32 Prozent im asiatischen Raum und 19 Prozent in europäischen Ländern.

Im jüngsten Jahresbericht warnt die GIC vor der weltweiten Rekordverschuldung und deren Folgen:

  • Sollten die Staaten die Leitzinsen trotz steigenden Wirtschaftswachstums weiterhin niedrig halten, könnte das zu einer Überhitzung führen.
  • Das würde den Inflationsdruck erhöhen.
  • Mit steigender Inflation wächst das Risiko für Kapitalflucht und Abwertungsspiralen.

Noch verbuchen Singapurs Staatsfonds Zuwächse

Die ersten Staatsfonds legte die GIC 1981 auf. Die GIC sieht sich selbst als nicht strategischen Investor und strebt keine Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen an. Im Jahresbericht vermeldet die GIC, dass der Ertrag der Fonds in den vergangenen 20 Jahren im Durchschnitt um 2,7 Prozent gewachsen sei. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 3,4 Prozent pro Jahr. Dieser Rückgang innerhalb des Zeitfensters lässt sich mit dem Platzen der Technologie-Blase Ende der 1990er Jahre erklären.

Wegen der hohen Bewertung haben die konservativ agierenden Vermögensverwalter schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie den Anteil der Staatsanleihen um Barreserven hochgefahren. Dementsprechend reduzierten sie den Aktienanteil im Portfolio. Sieben Prozent des Vermögens sind in Immobilien investiert. Dieser Portfolioanteil blieb unverändert.  Mit dieser Umschichtung reagierten die Vermögensverwalter auf die wachsenden Risiken wegen schwächelnder Fundamentaldaten, geopolitischer Unsicherheiten und stark eingeschränkter politischer Spielräume.

Wachstumsmärkte wie der Technologiebereich und der Gesundheitssektor sind besonders interessant."

Ausblick in die Zukunft

Nach Ansicht der GIC hätte das defensive Vorgehen im I. Quartal 2020 Schlimmeres verhütet. In der nächsten Zeit wären Wachstumsmärkte wie der Technologiebereich und der Gesundheitssektor besonders interessant.

Positiv schätzen die Vermögensverwalter von Singapurs Staatsfonds ebenfalls die Chancen von Unternehmen ein, die im Bereich Infrastruktur (insbesondere die Energieversorgung) und IT agieren.

Das Investitionsvolumen in Asien will die GIC erhöhen. Für besonders interessant hält sie die Entwicklung in Indonesien und Vietnam.

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