Die UBS Asset Management hat ihre ETF-Strategie um einen markanten Baustein erweitert

Strategiewechsel mit Signalwirkung UBS mit erstem aktiven ETF

UBS wagt den Schritt: Erster aktiver ETF auf CLOs kommt auf den Markt.

Die UBS Asset Management hat ihre ETF-Strategie um einen markanten Baustein erweitert. Erstmals bringt die Schweizer Großbank einen aktiv gemanagten börsengehandelten Fonds (ETF) auf den Markt – und setzt damit auf einen wachsenden Trend, der das ETF-Segment zunehmend differenziert. Bemerkenswert ist nicht nur der Strategiewechsel von passiv zu aktiv, sondern auch das Anlageuniversum: Collateralized Loan Obligations (CLOs). Diese fordernde Anlageklasse gilt unter institutionellen Investoren als renditeträchtig, aber erklärungsbedürftig – und bislang als kaum massentauglich.


CLOs: Chancenreich, aber komplex

CLOs sind strukturierte Finanzinstrumente, die aus gebündelten Unternehmenskrediten bestehen, insbesondere Leveraged Loans. Diese werden in Tranchen unterschiedlicher Bonität verpackt und an Investoren weitergegeben. Die höher gerankten Tranchen (Senior) gelten als relativ sicher, die niedriger gerankten (Mezzanine und Equity) als risikobehafteter – bieten aber höhere Renditechancen. CLOs reagieren sensibel auf Zinsbewegungen, Kreditqualität und Marktliquidität.

In Zeiten hoher Zinsen und stabiler Konjunkturprognosen – wie aktuell – gelten sie als attraktives Segment mit solider Rendite-Risiko-Struktur, insbesondere für professionelle Investoren.


Warum ein aktiver ETF?

UBS reagiert mit dem neuen Produkt auf zwei Markttrends:

  • Wachsende Nachfrage nach Kreditstrategien: In einem Umfeld sinkender Inflationsraten, aber immer noch restriktiver Notenbankpolitik, gewinnen verbriefte Kredite als Renditequelle wieder an Bedeutung.
  • Veränderte ETF-Landschaft: Der klassische Indexansatz wird zunehmend durch aktive Managementansätze ergänzt, die auf Marktverwerfungen schneller reagieren und Nischenstrategien abdecken können.

Ein aktiver ETF auf CLOs erlaubt es dem Fondsmanagement, bei Emissionen selektiv zuzugreifen, Laufzeiten aktiv zu steuern und auf sich ändernde Kreditqualitäten oder Bonitätsrisiken schnell zu reagieren – etwas, das ein passiver CLO-Indexfonds kaum leisten könnte.


Zielgruppe und Positionierung

Das neue Produkt richtet sich nicht in erster Linie an Privatanleger, sondern an semiprofessionelle und institutionelle Investoren mit einem Verständnis für strukturierte Produkte. Die Platzierung als ETF dient weniger der Demokratisierung des CLO-Investments als vielmehr der Liquiditätsbereitstellung über transparente Handelsstrukturen.

Ein weiterer Vorteil: ETFs unterliegen strengen Regulierungsvorgaben in Bezug auf Transparenz, Reporting und Risikosteuerung – was bei komplexen Produkten wie CLOs Vertrauen schaffen kann.


Bedeutung für den ETF-Markt

Mit dem ersten aktiven ETF auf CLOs betritt UBS einen anspruchsvollen, aber zukunftsträchtigen Markt. Die Verbindung aus Transparenz des ETF-Konzepts und aktiver Steuerung komplexer Kreditstrukturen könnte für eine neue Generation an Ertragsstrategien stehen – abseits klassischer Aktien- und Anleihenmärkte."

Der Schritt von UBS steht exemplarisch für die Weiterentwicklung des europäischen ETF-Markts. Während das Segment lange Zeit nahezu ausschließlich von passiven Indexfonds dominiert wurde, wächst die Zahl aktiv verwalteter Strategien – sei es in Form von Smart-Beta-Produkten, thematischen Fonds oder Spezialvehikeln wie dem neuen CLO-ETF.

Dass ein so traditionsbewusstes Haus wie UBS in diesem Bereich einen Vorstoß wagt, unterstreicht: Die Grenze zwischen klassischem Fondsmanagement und ETF-Welt wird durchlässiger. Auch aktive Expertise lässt sich inzwischen im ETF-Mantel strukturieren – vorausgesetzt, sie bietet einen echten Mehrwert.


Fazit: Strukturierte Erträge für strukturierte Anleger

Mit dem ersten aktiven ETF auf CLOs betritt UBS einen anspruchsvollen, aber zukunftsträchtigen Markt. Die Verbindung aus Transparenz des ETF-Konzepts und aktiver Steuerung komplexer Kreditstrukturen könnte für eine neue Generation an Ertragsstrategien stehen – abseits klassischer Aktien- und Anleihenmärkte. Für Anleger mit Risikobewusstsein und Erfahrung im Bereich verbriefter Produkte eröffnet sich damit eine zusätzliche, wenn auch erklärungsbedürftige Diversifikationsoption.

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