Nervöse Börsenstimmung, aber keine Panik

Börsen reagieren erstaunlich gelassen Ukrainekrieg kein Schwarzer Schwan

Als "Schwarzer Schwan" bezeichnet man ein unvorhergesehenes Ereignis, das alle Kalkulationen über den Haufen wirft und die Finanzmärkte in heftige Turbulenzen stürzt. Ist der Ukrainekrieg ein solcher Schwarzer Schwan? Nein, meinen bekannte Vermögensverwalter.

Der Krieg habe sich seit Längerem angekündigt und sei insofern keine Überraschung. Immerhin schwelt der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland schon seit 2014, als die Krim vom russischen Nachbarn annektiert wurde und im Osten des Landes sezessionistische Bestrebungen erstarkten. Spätestens mit den russischen Truppenkonzentrationen im Spätherbst 2021 eskalierte der Konflikt und es zeichnete sich akute Kriegsgefahr ab.

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Nervöse Börsenstimmung, aber keine Panik

Trotzdem wurde die Möglichkeit eines drohenden Kriegs im Westen lange ignoriert. Nach der Krim-Annexion war man relativ bald wieder zum "Business as usual" übergegangen. Auch bei der jüngsten Eskalation glaubten die meisten Beobachter nicht an die Möglichkeit eines Krieges, bis sie eines Besseren belehrt wurden. Die Börsen begannen erst im Lauf des Januars zu schwächeln, wobei auch andere Faktoren wie Zinsängste eine Rolle spielten.

Der DAX, der noch am 18. November mit 16.290,19 Punkten einen neuen Rekord markiert hatte, fiel dann bis zum 7. März auf 12.438,85 Punkte - ein Minus von knapp 24 Prozent. Das ist durchaus heftig, erreicht aber nicht die Dimension der Kurseinbrüche im Zuge der Corona-Krise oder während der Finanzkrise. Inzwischen haben sich die Kurse wieder spürbar erholt, auf Jahressicht liegt das Minus mal gerade bei 3 Prozent. Wie es weiter geht, hängt wesentlich von der politischen Entwicklung ab. Die Stimmung bleibt nervös. Insgesamt kann aber von Panik keine Rede sein.

Das größte Risiko sind die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise."

Ruhe bewahren - bester Rat in unsicheren Zeiten

Zwar wird sich das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich nochmals verlangsamen und die gestörten Lieferketten erleben noch mehr Probleme als ohnehin schon, trotzdem steht eine globale Rezession derzeit nicht auf der Agenda. Das größte Risiko sind die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise. Als Lieferant von Öl, Gas und vielen wichtigen anderen Rohstoffen ist Russland ein maßgeblicher Player. Für Aktienanleger gilt es vor allem Ruhe zu bewahren. Die Erfahrung zeigt, dass auf lange Sicht die Märkte solche Ereignisse - ob Schwarzer Schwan oder nicht - gut "verdauen". Verlierer sind diejenigen, die in unsicheren Zeiten hektisch agieren.

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