Ein oft unterschätzter Depotbaustein Unternehmensanleihen

In Zeiten der EZB-Nullzinspolitik und der Sorge vor Strafzinsen auf dem Girokonto stellt sich für den risikoaversen Anleger oft die Frage, ob es im Rentensegment noch Investitionsmöglichkeiten gibt. Ein reines Aktiendepot ist aus Risikogesichtspunkten für viele Depotinhaber mit Blick auf die aktuellen Indexstände auch keine Lösung. Hier könnten Unternehmensanleihen eine Beimischungsoption für den ausschüttungsaffinen Investor sein.

Mit dieser Finanzierungsform können Unternehmen Fremdkapital aufnehmen und gleichzeitig werden die Investoren während der Laufzeit der Schuldverschreibung mit einer meist über dem aktuellen Leitzinsniveau liegenden Ausschüttung entschädigt. Die Bonität und die Größe des Unternehmens spielen bei der Ausgestaltung und Bewertung dieser Anlageklasse eine wesentliche Rolle. So ist die Verzinsung umso höher, je geringer das Rating des Unternehmens ist oder wenn man auf den Mittelstand ausweicht.

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Langfristig denken

Gerade für längerfristig denkende Investoren, die von einem Unternehmen überzeugt sind und ihre Gelder in Sachwerte anlegen wollen, können einzelne Unternehmensanleihen interessant sein. Das fehlende Stimmrecht im Vergleich zur Aktie wird durch den Vorrang der Gläubigerstellung gegenüber dem Eigentümer im Krisenfall ersetzt. Zudem können Unternehmen variable Zinskomponenten einbauen oder vorzeitige Rückzahlungen durch Aufschläge zum Nominalwert versüßen.

Kaufgelegenheiten

Durch das monatliche Kaufprogramm der EZB und die Refinanzierungen vieler Unternehmen schmälert sich das Angebot auf dem Markt, aber für den Profi ergeben sich immer wieder günstige Kaufgelegenheiten. So bieten eine genaue Emissionsprospektanalyse, die Beteiligung bei Neuemissionen, die Berücksichtigung von Sondersituationen im Unternehmen, Ratingveränderungen, Kündigungsoptionen oder die Einbeziehung von Wechselkurseffekten bei Fremdwährungsanleihen genügend Chancen.

Die Verzinsung ist umso höher, je geringer das Rating des Unternehmens."

Mindestsumme

Viele dieser Anleihen sind erst ab einer Mindestinvestitionssumme von 100.000€ erwerbbar. So wird die Anzahl der Spekulanten reduziert und die Mehrzahl der Investoren hat einen langfristigen Anlagehorizont.

Kunden von Vermögensverwaltern können hierbei auch bei kleinerem Anlagevolumen in den Genuss von Teilen dieser attraktiven Assetklasse kommen.

Gleichzeitig bewegen sich die jährlichen Verzinsungen in einem Korridor zwischen zwei und sieben Prozent.

Wichtiger Baustein

Da die Bekanntheit dieser Anlageform leider nur gering ist und Banken wenig Anreize haben, dies zu ändern, fristet die Unternehmensanleihe immer noch ein Dasein geringer Aufmerksamkeit in den Medien und damit in der breiten Bevölkerung. Dennoch kann sie gerade für Kenner ein wichtiger Baustein im Depot sein.

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