Frauen in der Altersgruppe 50 bis 70 sehen sich nicht in der Lage, regelmäßig zu sparen

Frauen zwischen 50 und 70 Verlierer der Niedrigzinsen

Der Weltspartag stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Niedrigzinsen. Selten war Sparen so unattraktiv - und wer heute Geld zurücklegt, muss fast froh sein, wenn sich die "Verzinsung" nicht unterhalb des Nullpunktes bewegt. Besonders betroffen von der Zinslage sind Frauen zwischen 50 und 70. Das ergibt sich aus einer Erhebung der Sparkassenorganisation anlässlich des Weltspartags.

Mit dem "Vermögensbarometer" werden Sparverhalten und Sparstimmung der Bundesbürger festgehalten - eine interessante Momentaufnahme, bei der vor allem Veränderungen zu den Vorjahren interessante Erkenntnisse bieten. Das Vermögensbarometer wird jährlich erstellt, so dass Zeitvergleiche möglich sind. Befragt wurden diesmal 1.800 Sparer, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen.

Niedrigzinsen - Unbehagen, aber stabiles Sparverhalten 

58 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Niedrigzinsen für das derzeit größte Problem der Vermögensbildung halten - 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Das deutet auf ein größeres Problembewusstsein und ein stark gewachsenes Unbehagen bezüglich der Zinssituation hin. Allerdings sagten gleichzeitig 29 Prozent, dass die Zinshöhe bei ihren Sparentscheidungen keine Rolle spiele - ein Zeichen der Resignation?

Jedenfalls führen die Niedrigzinsen nicht unbedingt zur Veränderung des Sparverhaltens. Für 70 Prozent der Bundesbürger steht die Sicherheit beim Sparen nach wie vor ganz oben, die Verzinsung ist allenfalls zweitrangig. Nur 10 Prozent können sich vorstellen, für mehr Rendite auch ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Es wird auch nicht weniger gespart. Lediglich 5 Prozent der Befragten erklärten, dass sie mehr ausgeben. Die große Mehrheit von 75 Prozent hat nichts am Konsum - ergo auch nichts am Sparen - verändert. Hier verpufft Mario Draghis Politik des Billiggeldes offensichtlich. 

Bei Frauen zwischen 50 und 70 ist das Bedürfnis nach Sicherheit bei Geldanlagen mit 68 Prozent überdurchschnittlich ausgeprägt."

Ältere Frauen überproportional benachteiligt 

Im diesjährigen Vermögensbarometer stechen Frauen zwischen 50 und 70 hervor. Bei ihnen ist das Bedürfnis nach Sicherheit bei Geldanlagen mit 68 Prozent überdurchschnittlich ausgeprägt. Sie gehören auch zu den Bevölkerungsgruppen mit der größten Abneigung gegenüber Kreditaufnahmen. Rund zwei Drittel lehnen das ab. Dementsprechend sind sie durch die geringen Zinserträge auf dem Sparbuch besonders betroffen, ohne von den Vorteilen günstiger Finanzierungen zu profitieren. 

Auch in anderer Hinsicht haben ältere Frauen oft das Nachsehen. Sie haben häufig lange und hart gearbeitet - allerdings zu Hause und nicht im Beruf. Ihre Rentenansprüche sind daher ebenso mager wie die Möglichkeiten zur Vermögensbildung. Jede fünfte befragte Frau in der Altersgruppe 50 bis 70 sieht sich nicht in der Lage, regelmäßig zu sparen. Immerhin haben rund drei Viertel Maßnahmen zur Altersvorsorge ergriffen. Aktien spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Nur 13 Prozent setzen (auch) auf Aktieninvestments. Das bestätigt die geäußerten Einstellungen.

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