Auch Promis können die Zukunft nicht vorhersehen Vorsicht vor Guru-Tipps
Sie üben sich in düsteren Prognosen, zeigen alle möglichen Risiken auf - und haben natürlich die passende Antwort im eigenen Angebot: Je prominenter die Investment-Gurus, umso weniger erfolgreich sind deren Tipps.
Anlageentscheidungen sollten auf fundierten Informationen beruhen - allerdings sind die Quellen kritisch auszuwählen: Sich auf die TV-Prominenz unter den Gurus zu verlassen, hat sich oft genug als falscher Weg herausgestellt.
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Von Börsenprofessoren und Bestseller-Autoren - Anlagetipps mit Vorsicht genießen
Es gibt nun einmal keinen Promi-Bonus an der Börse, der sich an der Häufigkeit von TV-Auftritten der Experten bemisst. Hier entscheiden ausschließlich fundamentale Daten über das Potenzial, das effektiv in Aktien steckt. Selbst langjährige Praktiker wie beispielsweise Dirk Müller oder Max Otte, deren Konterfeis nicht nur zahlreiche Bücher zieren, sondern auch in den einschlägigen Talkshows auftauchen, können mit ihren Prognosen danebenliegen: Die entsprechenden Indexfonds haben bislang noch die meisten Spezialfonds prominenter Experten geschlagen.
Auch die Autoren Marc Friedrich und Matthias Weik sind mit ihren Büchern erfolgreicher als mit ihrem "Friedrich & Weik Wertefonds", der zur Krisenprävention auf Edelmetalle setzt - und das obwohl Gold & Co. seit Jahresbeginn nicht so schlecht abgeschnitten haben. Mit einem entsprechenden Indexfonds, der auf Gold- sowie Goldaktien ausgerichtet ist, wäre dem prognostizierten Aktien-Crash ebenfalls Rechnung getragen, die Rendite dürfte hingegen besser als beim Wertefonds ausfallen.
"Fluch der Prominenz" - Risiko steigt mit Bekanntheitsgrad
Max Otte hat ebenfalls Fonds aufgelegt, auch wenn er in letzter Zeit mehrfach bei Markus Lanz zu Gast war - allerdings werden die relevanten Benchmarks auch hier nicht erreicht. Dieses Phänomen ist keineswegs neu, wie einschlägige Beispiele aus den Vorstandsetagen und eine Studie der Berkeley Universität belegen: Je mehr Bücher derart exponierte Experten schreiben und je mehr Aufsichtsratsposten sie annehmen, desto weniger Substanz haben offensichtlich die Anlagetipps. Vielleicht fehlt neben den vielen Verpflichtungen einfach die Zeit? Bei Stefan Riße, einem prominenten Fondsmanager, kostete dieses Phänomen die Anleger rund 50 Prozent ihres Kapitals - im Vergleichszeitraum stieg der Markt aber um etwa 60 Prozent.
Je mehr Bücher derart exponierte Experten schreiben und je mehr Aufsichtsratsposten sie annehmen, desto weniger Substanz haben offensichtlich die Anlagetipps."
Und dann dürfen die Untergangs-Propheten nicht fehlen: Allen voran führen Friedrich und Weik regelmäßig die mannigfaltigen Gründe für einen großen Crash aus - zugegebenermaßen durchaus plausibel. Anleger sollten sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen befassen, wichtige Informationen zusammentragen und eine eigene Strategie entwickeln.
Sinnvoll sind eine Risikoabstufung im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Anlagehorizonten und eine intelligente Risikostreuung: Aktien auf lange Sicht, kurzlaufende Renten und/oder Tagesgeld für den ruhigen Teil und als Vermögensabsicherung Werte wie Edelmetalle, bei größeren Vermögen ergänzt um Immobilien - so lässt sich ein Vermögensaufbau relativ sicher gestalten.
fair, ehrlich, authentisch - die Grundlage für das Wohl aller Beteiligten