China ist angekommen in der Weltwirtschaft: Der Yuan findet Anerkennung

China steigt in den erlesenen Kreis auf Weltwährung Yuan

Dass die Volksrepublik China zu den bedeutendsten globalen Wirtschaftsmächten gehört, ist unbestritten. Währungspolitisch spielte das Reich der Mitte aber bisher eher in der zweiten Liga. Das könnte sich in Zukunft ändern, der IWF hat den chinesischen Yuan jetzt in seinen Währungskorb aufgenommen.

Der rein ökonomische Effekt dieser Maßnahme mag begrenzt sein, wichtiger ist die davon ausgehende Signalwirkung. Chinas Volkswährung - chin. Renminbi - entwickelt sich zu einer der führenden Reservewährungen der Welt. Rein formal ging es bei der IWF-Entscheidung um eine Neuzusammensetzung seiner Sonderziehungsrechte. Dabei handelt es sich um eine Ende der 1960er Jahre eingeführte Kunstwährung, die weltweit als Zahlungsmittel in Form von Buchgeld eingesetzt werden kann.

Neuzusammensetzung der IWF-Sonderziehungsrechte 

Der Wert der Sonderziehungsrechte bestimmt sich auf der Grundlage eines Währungskorbs, der die wichtigsten Weltwährungen enthält. Bislang wurden die Sonderziehungsrechte durch US-Dollar, den Euro, das britische Pfund und den japanischen Yen bestimmt. Der chinesische Yuan ist jetzt hinzugekommen. Der Schritt wurde bereits länger erwartet, stellt aber in gewisser Weise trotzdem eine Zäsur dar.

Während die Gewichtungen im Währungskorb öfter variieren, kommt es nicht allzu oft vor, dass sich die Währungszusammensetzung ändert. Die letzte Änderung dieser Art fand vor sechzehn Jahren im Zusammenhang mit der Euro-Einführung statt. Die Yuan-Aufnahme bedeutet daher einen nicht unerheblichen Prestige-Gewinn für China und seine Rolle auf dem globalen Devisenmarkt. Dabei vollzieht der IWF-Schritt letztlich nur die realen Gegebenheiten nach. Als globales Zahlungsmittel liegt der Yuan inzwischen auf Platz 4, vor drei Jahren belegte er noch Rang 12. 

Währungspolitisch spielte das Reich der Mitte aber bisher eher in der zweiten Liga."

China verschiebt die Gewichte 

Mit der Neuaufnahme des Yuan haben sich zwangsläufig die Gewichte im IWF-Währungskorb verschoben. Dabei musste vor allem der Euro Federn lassen. Sein Anteil sinkt von bisher 37,4 Prozent auf 30,9 Prozent. Die anderen drei bisherigen Währungen haben dagegen deutlich weniger an Gewicht verloren. Auch das mag ein Signal sein. Die Renminbi-Währung wird jetzt mit einem Anteil von 10,9 Prozent im Währungskorb berücksichtigt und liegt damit noch vor Pfund und Yen. 

Die IWF-Entscheidung ist noch in anderer Hinsicht bemerkenswert. Bislang flossen in die Sonderziehungsrechte nur frei floatende Währungen ein. Das gilt für den Yuan nach wie vor nur bedingt. China hält seine Währung immer noch an den US-Dollar gekoppelt, wobei die Kurse durch Zentralbank-Interventionen häufiger angepasst werden. Von einem freien Spiel von Angebot und Nachfrage kann also keine Rede sein. Immerhin will die Volksrepublik bis 2020 die freie Konvertierbarkeit herstellen und bewegt sich schrittweise in diese Richtung. Der IWF erkennt das mit seiner Maßnahme an.

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