Vor Wahlen erleben die US-Märkte oftmals stärkere Schwankungen

US-Wahlen Worauf Anleger achten sollten

Die US-Präsidentschaftswahl sorgt weltweit für große Aufmerksamkeit und Unsicherheit an den Finanzmärkten.

Die Entscheidung darüber, wer im Weißen Haus sitzt und damit entscheidende Weichen in Wirtschaft und Politik stellt, hat immer Auswirkungen auf den globalen Aktienmarkt, Anleihenmärkte, Währungen und Rohstoffe. Anleger blicken daher gespannt auf die Wahl und ihre möglichen Konsequenzen, besonders, da das politische Klima und die Wirtschaftsprogramme der Kandidaten sehr unterschiedlich ausfallen.

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Marktbewegungen im Vorfeld der Wahlen

Vor Wahlen erleben die US-Märkte oftmals stärkere Schwankungen. Im laufenden Wahlkampf zwischen dem amtierenden Präsidenten und seinem Herausforderer sind die beiden Kandidaten thematisch weit auseinander und vertreten unterschiedliche Ansätze, insbesondere in den Bereichen Wirtschaftspolitik, Steuerrecht, Gesundheitswesen und Klimaschutz. Je nach Erfolgsaussichten eines Kandidaten können Märkte nervös reagieren, da bestimmte Branchen oder Anlageklassen jeweils unterschiedlich betroffen sein könnten.

Unterschiedliche Schwerpunkte der Kandidaten

Die beiden Kandidaten haben klar unterschiedliche Wirtschaftsprogramme und Ideologien, die je nach Ausgang der Wahl zu verschiedenen Marktreaktionen führen könnten. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Themen und deren Bedeutung für Anleger:

  1. Steuerpolitik: Während der eine Kandidat Steuererleichterungen für Unternehmen und Wohlhabende favorisiert, um die Wirtschaft durch erhöhte Unternehmensgewinne und Investitionen anzukurbeln, setzt sein Herausforderer auf eine progressive Besteuerung, die Unternehmen und Besserverdienende stärker in die Pflicht nehmen würde. Die Wahl könnte daher erhebliche Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben, insbesondere auf große Unternehmen, die von den Steuererleichterungen profitieren.
  2. Klimaschutz und Umweltpolitik: Ein Bereich, in dem die Meinungen der beiden Kandidaten stark divergieren, ist der Klimaschutz. Während der eine Kandidat erneuerbare Energien und Umweltmaßnahmen als eine Priorität betrachtet und für strengere Auflagen für Emissionen steht, setzt der andere auf eine weniger regulierte Wirtschaftsweise und fossil dominierte Energiepolitik. Die Entwicklung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft könnte bei einem Sieg des umweltfreundlicheren Kandidaten stark gefördert werden, was eine positive Wirkung auf entsprechende Aktien haben könnte. Gleichzeitig könnte jedoch der traditionelle Energiesektor, insbesondere Öl und Gas, unter stärkeren Auflagen und Anreizen für den Ausstieg leiden.
  3. Handelspolitik und internationale Beziehungen: Ein weiteres Thema ist die Handelspolitik. Der amtierende Präsident verfolgt eine eher protektionistische Politik und setzt sich für „America First“ ein, während der Herausforderer mehr auf internationale Zusammenarbeit setzt. Ein Kurswechsel könnte hier Auswirkungen auf internationale Handelsbeziehungen haben und besonders global orientierte Unternehmen beeinflussen. Investoren sollten also im Vorfeld der Wahl mögliche Volatilitäten bei internationalen Konzernen einkalkulieren, die in den USA stark engagiert sind.
  4. Infrastruktur und Arbeitsmarkt: Ein Bereich, in dem sich beide Kandidaten begegnen, ist die Notwendigkeit von Infrastrukturinvestitionen. Während beide für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Modernisierungen eintreten, unterscheiden sich die Pläne in Umfang und Umsetzung. Eine massive Investition in Infrastruktur könnte positive Impulse für den Bausektor, die Zuliefererindustrie und verarbeitende Unternehmen bedeuten.

Erwartung an die Volatilität und Risiken für Anleger

Für Anleger gilt: Die Unsicherheit vor und nach Wahlen bringt regelmäßig hohe Volatilität auf die Märkte. Besonders betroffen sind Aktienmärkte, Rohstoffe und der US-Dollar. Während einerseits viele Marktteilnehmer auf eine wirtschaftsfreundliche Politik eines bestimmten Kandidaten hoffen, könnten jedoch kurzfristige Schwankungen eintreten, da große Investoren ihre Positionen anpassen und gegebenenfalls auf das Ergebnis reagieren. Die Wahlnacht selbst könnte zu hektischem Handel führen, und es ist nicht ungewöhnlich, dass der Markt in den Tagen vor und nach der Wahl volatil bleibt.

Zusätzlich zur Volatilität gibt es das Risiko, dass das Wahlergebnis angefochten wird oder die Auszählung aufgrund technischer Probleme länger dauert als üblich, was weitere Unsicherheiten bringen könnte.

Strategien für Anleger im Wahljahr

Anleger sollten mit erhöhter Volatilität und möglichen kurzfristigen Schwankungen rechnen, gleichzeitig jedoch langfristig auf ein breit diversifiziertes Portfolio setzen und ihre persönliche Risikotoleranz berücksichtigen."

  1. Defensive Anlagen in Betracht ziehen: Anleger, die auf Sicherheit bedacht sind, könnten während der Wahlen stärker auf defensive Anlagen wie Anleihen, insbesondere Staatsanleihen, setzen, die weniger von kurzfristigen Schwankungen betroffen sind. Gold und andere Edelmetalle gelten ebenfalls als sicherer Hafen und könnten stabilere Renditen bieten.
  2. Sektorspezifische Investitionen: Für Anleger, die auf den Wahlausgang spekulieren möchten, könnte es sinnvoll sein, sektorspezifische Investments in Erwägung zu ziehen. Ein Kandidat, der Klimaschutz priorisiert, könnte grüne Aktien und alternative Energien begünstigen. Demgegenüber könnte ein wirtschaftsfreundlicher Kurs des anderen Kandidaten Sektoren wie fossile Energien, traditionelle Industrien oder Konsumgüterunternehmen stärken.
  3. Diversifizierung und Risikostreuung: Eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen und Märkte kann Anlegern helfen, Risiken zu minimieren und die Volatilität des Portfolios zu verringern. Internationale Investments und globale Diversifikation bieten eine weitere Möglichkeit, das Risiko der Abhängigkeit vom US-Markt zu mindern.
  4. Nachhaltigkeitstrend berücksichtigen: ESG-Investments, also Investitionen, die ökologische, soziale und Governance-Kriterien einbeziehen, haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Da der nachhaltige Investmentansatz langfristig an Bedeutung gewinnen dürfte, könnte ein Portfolio mit nachhaltigen Investments auch bei einem Politikwechsel zukunftsträchtig sein.

Langfristige Perspektiven

Auch wenn Präsidentschaftswahlen oft mit kurzfristigen Unsicherheiten und Marktschwankungen einhergehen, haben die langfristigen Effekte politischer Entscheidungen eine größere Bedeutung. Anlageprofis raten daher häufig davon ab, das gesamte Portfolio aufgrund einer Wahlentscheidung drastisch umzustellen. Die Erfahrungen zeigen, dass langfristige Investments, die sich an bewährten Grundsätzen wie Diversifikation und defensiven Positionen orientieren, Schwankungen häufig besser überstehen. Anleger sollten daher vor allem ihre langfristigen Ziele und Risikotoleranz im Blick behalten und nicht nur auf kurzfristige Wahlprognosen setzen.

Fazit

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl verspricht auch für die Finanzmärkte spannend zu werden. Unterschiedliche politische Ansätze in den Bereichen Steuerpolitik, Klimaschutz, Handel und Infrastruktur könnten spürbare Auswirkungen auf einzelne Sektoren und Anlageklassen haben.

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