Das wichtigste Staatspapier Deutschlands rutschte nach drei Jahren erneut in den negativen Bereich

Nur kurze Zeit, aber ein Zeichen Zehnjährige Bundesanleihe unter Null

Das wichtigste Staatspapier Deutschlands, die zehnjährige Bundesanleihe, rutschte nach drei Jahren erneut in den negativen Bereich. Sie konnte zwar schnell wieder aufholen, nachdenklich stimmt die Entwicklung trotzdem.

Die Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren gilt als wichtigstes deutsches Staatspapier - und gibt somit den Trend vor. Am letzten Freitag sorgte der freie Handel für eine Überraschung, als die Staatsanleihe zumindest kurzfristig auf -0,001 Prozent durchsackte. Auch wenn sie schnell wieder über die Nullgrenze klettern konnte, müssen Sparer wohl weiterhin viel Geduld - und unter dem Strich auch Geld mitbringen.

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Geldpolitik im Zugzwang: Zinsen bleiben trotzdem niedrig

Die Signale der relevanten Notenbanken sind eindeutig: Am Mittwoch letzter Woche hatte die FED bereits verkündet, die geplanten Zinsanhebungen wegen der nachlassenden Konjunktur im Jahr 2019 aussetzen zu wollen. Auch das europäische Pendant, die Europäische Zentralbank (EZB), hatte eine Vollbremsung in puncto Abkehr von der bereits seit Jahren verfolgten Krisenpolitik hingelegt. Nun kamen auch noch die aktuellen Konjunkturdaten für den Euroraum dazu, die alles andere als optimistisch klingen. Sowohl Deutschland als auch Frankreich, die als bedeutendste Volkswirtschaften in der Eurozone gelten, sehen sich mit einer schrumpfenden Industrieproduktion konfrontiert, wie die vom Institut Market erfasste Unternehmensstimmung erwarten lässt. 

Sowohl Deutschland als auch Frankreich sehen sich mit einer schrumpfenden Industrieproduktion konfrontiert."

Aspekte einer negativen Rendite

Vor diesem Hintergrund erklärt sich, dass Anleger Staatspapiere wieder als sichere Anlagealternative in den Blick nehmen - auch wenn die Rendite naturgemäß darunter leidet. In den negativen Bereichen waren die Anleiherenditen für deutsche Papiere zuletzt im Jahr 2016 gerutscht - und nun erneut. 

Diese Rendite spiegelt unter dem Strich die Verzinsung wieder, die die Investoren für diese Wertpapiere erhalten. Fällt die Rendite negativ aus, müssen sie de facto Geld draufzahlen, statt ausgezahlt zu bekommen. Aus Sicht des Staates ist das natürlich lukrativ: Statt den Anlegern für die Überlassung ihres Kapitals Zinsen zu bezahlen, kann er bei Schuldenaufnahme Geld verdienen. 

Voraussetzung: Die Papiere müssen mit einer negativen Rendite ausgegeben werden. Bislang bewegte sich die Rendite nur kurz unter null, es bleibt also abzuwarten, wie das zum Zeitpunkt der nächsten Emission aussieht - und die ist für zehnjährige deutsche Staatsanleihen für Mittwoch geplant.

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