Einige Schwellenländer bekämpften die hohen Inflationsraten vorbeugend mit drastischen Zinsanhebungen

Inflationsbekämpfung Zinssenkungen in Schwellenländern

Einige Schwellenländer bekämpften die hohen Inflationsraten vorbeugend mit drastischen Zinsanhebungen. Jetzt scheint die Wende in Sicht und Experten rechnen in mehreren dieser Länder demnächst mit sinkenden Leitzinsen.

Aus Sicht von Investoren sind sogenannte Emerging Markets interessant, da sie zunehmend zum weltweiten Wirtschaftswachstum beitragen. Zu den aufstrebenden Ländern zählen unter anderem Indien, China, Brasilien, Mexiko und osteuropäische Länder wie Polen und Ungarn. Von der allgemeinen Teuerung in der jüngsten Vergangenheit waren viele dieser Länder besonders stark betroffen. Peter Becker, Investmentdirektor der Capital Group, beobachtet jetzt  in einem Teil dieser Länder einen überraschend schnellen Rückgang der Inflation. Seiner Ansicht nach ist hier bereits im Sommer mit ersten Zinssenkungen zu rechnen.

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Warum waren die Teuerungsraten in einigen Schwellenländern höher als zum Beispiel in den Industrieländern?

  • Der durch den Ukraine-Krieg verursachte Anstieg der Preise für Rohstoffe und Agrarpreise hat auf die Wirtschaft dieser Länder noch drastischere Auswirkungen als auf entwickelte Industrieländer, weil bei ihnen der Anteil kritischer Warengruppen am Warenkorb höher ist.
  • Weltweite Lieferengpässe spitzten die schwierige Situation weiter zu und trieben die Inflationserwartung. Das heizte die Entwicklung der Löhne an und ließ die Inflationsraten noch weiter steigen.

Trendwende in Sicht?

Speziell in den Schwellenländern Lateinamerikas reagierten die Notenbanken vorbeugend und erhöhten die Zinsen stark, um die Inflation einzudämmen. In den letzten Monaten beruhigte sich die Lage. Das Angebot wichtiger Güter stieg wieder und sorgte für sinkende Preise. Peter Becker geht davon aus, dass die Inflation ihren Zenit in vielen Schwellenländern überschritten hat und die Notenbanken besonders betroffener Schwellenländer die ersten Zinsschritte in die entgegengesetzte Richtung planen. Allerdings dürfte das Tempo dieser Entwicklungen in den einzelnen Ländern wegen unterschiedlicher Voraussetzungen sehr unterschiedlich sein.

Eine wichtige Rolle wird die Politik der Fed spielen."

Vorsicht ist geboten

Anleger, die sich für Emerging Markets interessieren, müssen vorsichtig agieren und die Entwicklung in den verschiedenen Regionen sorgfältig analysieren. Eine wichtige Rolle wird die Politik der Fed spielen. Ein starker US-Dollar könnte Notenbanken der Schwellenländer daran hindern, die Zinsen zu senken. Becker rechnet jedoch eher mit einer Dollarschwäche. Bei ihren Anlageentscheidungen sollten Investoren stets auch die Politik und die Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern im Auge behalten. Insgesamt schätzt Becker die Bedingungen für Emerging-Market- Investoren als günstig ein.

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