Dekabank Zwei Zinssenkungen in 2024 könnten kommen

Wenn es um Richtung und Tempo der Zinspolitik geht, schaut die Welt üblicherweise auf die Notenbanker der Vereinigten Staaten. In diesem Jahr könnte es sein, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in die Rolle des Vorreiters schlüpft. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, hält das für wahrscheinlich. Wie andere Fachleute auch, rechnet Kater damit, dass die europäischen Notenbanker im Juni nach längerer Zeit erstmals die Zinsen senken werden. In den USA hingegen halten viele sogar weitere Anhebungen der Zinsen für möglich.

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Entwicklung der EZB-Leitzinsen in den letzten Jahren:

Inflationsdruck hat deutlich nachgelassen

Ulrich Kater ist froh darüber, dass sich die Angst vor steil steigenden Verbraucherpreisen in den letzten Wochen gelegt hat. Während die Inflationsrate im November 2022 noch mit 8,8 Prozent errechnet wurde, lag sie nach Angaben der Statistiker mit 2,2 Prozent in der Nähe des von der EZB angestrebten Niveaus. Insofern ist es seiner Ansicht nach gerechtfertigt, die Zinsen jetzt zu senken.

Ist es nicht auszuschließen, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter anhebt."

Wird die Fed die Zinsen anheben?

Das ist die Frage, die in Finanzkreisen zur Zeit intensiv diskutiert wird. Tatsächlich ist die Situation in den Vereinigten Staaten anders als im Euroraum. Die Konjunktur erweist sich weiterhin als sehr robust. Sorgen macht den Währungshütern jedoch weiterhin die Inflation. Sie erweist sich als sehr hartnäckig. Insofern ist es nicht auszuschließen, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter anhebt.

Tritt dieses Szenario ein, was Kater für unwahrscheinlich hält, gäbe es ein Novum in der Finanzpolitik, falls die europäischen Währungshüter Schritte in die entgegengesetzte Richtung gehen würden. Es bleibt spannend, wie die geldpolitische Ausrichtung ausfällt.