Die Kaufnebenkosten werden für viele Immobilieninteressenten zur enormen Hürde

FDP will Käufer befreien Ärgernis Grunderwerbsteuer

Die seit 2005 um rund 160 Prozent gestiegene Grunderwerbsteuer sollte für Erstkäufer bis zu einer bestimmten Kaufsumme erlassen werden - die FDP geht mit konkreten Plänen zur Steuerentlastung in den Wahlkampf.

Die Kaufnebenkosten werden für viele Immobilieninteressenten zur enormen Hürde, die durchaus ein Finanzierungskonzept sprengen kann: Allein die Grunderwerbsteuer kann bis zu 6,5 Prozent der Kaufsumme verschlingen. Nun schlägt die FDP vor, bei einem erstmaligen Immobilienkauf und bis zu einem Kaufbetrag von 500.000 Euro die Grunderwerbsteuer zu erlassen - ob die Länder jedoch auf diese Einnahmen verzichten wollen, ist fraglich.

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Grunderwerbsteuer in Länderhand - Kostenexplosion inbegriffen

Bis zum Jahr 2005 galt ein einheitlicher Satz von 3,5 Prozent für die Grunderwerbsteuer. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Bundesländer ihre eigenen Vorstellungen umsetzen. Bis auf zwei Länder, nämlich Bayern und Sachsen, haben auch alle die Möglichkeit der Erhöhung aufgegriffen, aktuell müssen Immobilienkäufer zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises abführen. Die Steuern kommen zwar in der Regel den jeweiligen Kommunen zugute, die hohen Kaufnebenkosten verhindern aber auch die Schaffung von Wohneigentum. Diesen Punkt greift nun die FDP auf, um den Traum von den eigenen vier Wänden für deutlich mehr Deutsche realistischer zu machen.

Aktuell müssen Immobilienkäufer zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises abführen." 

Ausgleich durch den Bund empfohlen - Milliardenloch wahrscheinlich

Tatsächlich fallen, den Höchstsatz vorausgesetzt, bei einem Hauskauf zum Preis von 400.000 Euro Grunderwerbsteuern von 26.000 Euro an - unter dem Strich summieren sich auf diese Weise 12,4 Milliarden Euro (2016) jährlich. Zum Vergleich: Bis zur Anpassung der Grunderwerbsteuer durch die Länder waren es 4,8 Milliarden Euro. Diese Mittel sollten zumindest teilweise, nämlich bis zum Satz von 3,5 Prozent, vom Bund ausgeglichen werden, so die Pläne der FDP, die sich nicht zuletzt auf die hohen Steuereinnahmen beziehen. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass diese Vorschläge bei den Entscheidungsträgern auf Begeisterung stoßen - Wählerstimmen könnten sie jedoch einbringen.

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