Auch bei Investmentfonds-Anteilen lässt sich die Volatilität messen

Serie Finanzwissen: Finanzwissen Anlagestrategien Allgemeine Risiken der Vermögensanlage, Teil 3

Neben den allgemeinen Marktrisiken und den wertpapierspezifischen Risiken gibt es einige weitere Risikoaspekte, die im Zusammenhang mit Wertpapieren zu beachten sind.

Dabei handelt es sich um die Volatilität, steuerliche Risiken und das Risiko des kreditfinanzierten Wertpapierkaufs. Diese wertpapierspezifischen Risiken gilt es unbedingt im Auge zu behalten, nur dann wird sich ein Anleger mit dem von ihm gewählten Wertpapier wirklich auf lange Sicht wohl fühlen. Details werden nachfolgend erläutert. Weitere Risiken in Teil 1, Teil 2 und Teil 4.

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Volatilität 

Die Volatilität ist ein mathematisch-statistisches Maß, mit dem die Schwankungsbreite von Wertpapierkursen gemessen wird. Als Maße dienen die sogenannte Standardabweichung oder die Varianz. Beide Größen zeigen das (Kurs-)Risiko eines Wertpapiers. Kursschwankungen bei unterschiedlichen Wertpapieren sind keineswegs gleich verteilt, sie variieren von Wertpapier zu Wertpapier, aber auch von  Wertpapierkategorie zu Wertpapierkategorie. So sind Kursschwankungen bei Anleihen üblicherweise deutlich geringer ausgeprägt als bei Aktien. Auch bei einzelnen Aktienwerten gibt es erhebliche Unterschiede. Die Ermittlung der Volatilität erklärt die Ursachen der Kursschwankungen selbst nicht, sie bestimmt lediglich ihr Ausmaß.  

Auch bei Investmentfonds-Anteilen lässt sich die Volatilität messen. Sie ist üblicherweise geringer als die durchschnittliche Volatilität der im Fondsvermögen enthaltenen Wertpapiere. Das lässt sich dadurch erklären, dass sich durch den "Wertpapiermix" die Einzelschwankungen der Wertpapiere teilweise gegenseitig ausgleichen, weil sie nicht immer gleichgerichtet sind - ein echter Beitrag zur Risikoreduzierung. 

Steuerliches Risiko 

Wertpapiererträge unterliegen der Kapitalertragbesteuerung. Der "echte" Ertrag einer Kapitalanlage ist immer der Nettoertrag, der nach Abzug der Steuern verbleibt. In Deutschland gilt seit einigen Jahren für die meisten Kapitalanlagen die Abgeltungssteuer, bei der ein pauschaler 25-Prozent-Abzug (zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) an der Quelle stattfindet. Die Steuerpflicht ist damit abgegolten - daher "Abgeltungssteuer". Ein steuerliches Risiko besteht insofern, weil die Besteuerung im Zeitablauf nicht stabil ist, sondern sich immer wieder ändern kann. So wird derzeit angesichts verstärkter internationaler Finanzkontrollen öfter über eine Abschaffung der Abgeltungssteuer und eine Wiedereinführung der Besteuerung nach dem individuellen Steuersatz diskutiert. Bei manchen Wertpapieren gibt es ungeklärte Rechtsfragen und Auffassungsunterschiede, was die Besteuerung betrifft. Auch dies stellt aus Anlegersicht ein steuerliches Risiko dar.  

Risiko der Kreditfinanzierung 

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Kreditkäufe unter bestimmten Voraussetzungen kreditzufinanzieren. Wenn die Rendite der mit einem solchen "Effektenkredit" erworbenen Wertpapiere höher ist als der Kreditzinssatz, lässt sich damit der Anlageerfolg auch ohne zusätzlichen eigenen Kapitaleinsatz verbessern. Dieser "Hebeleffekt" kann aber auch negativ ausschlagen, wenn die Rendite unter dem Kreditzinssatz liegt. Das ist ein besonderes Risiko der Kreditfinanzierung.  

Üblicherweise wird der Wertpapierkredit auf Antrag als flexibel einsetzbarer Kreditrahmen auf einem eigenen Depot-Unterkonto zur Verfügung gestellt. Die Wertpapiere im Depot dienen dann als Sicherheit. Bei ungünstigen Kursentwicklungen können Nachschusspflichten zur weiteren Absicherung oder Notverkäufe erforderlich werden. Beides bedeutet für den Anleger zusätzliche Kosten bzw. Verluste - ebenfalls ein Risiko.

 

 

Die vom Autor als Basis für diesen Artikel verwendeten Informationen sind vom Rechteinhaber des Grundlagenwissen: Investmentfonds und die Risiken, der fundsware GmbH, zur Verfügung gestellt worden.

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