Anleihen als Stabilitätsanker im Portfolio

Stabile Zinssituation Anleihen wieder eine verlässliche Anlageklasse

Eine aktuelle Studie von Union Investment zeigt, dass Anleihen nach Jahren der Unsicherheit wieder als langfristige und verlässliche Anlageklasse in den Fokus rücken.

Die Analyse betont, dass das Ende der säkularen Stagnation und die Erholung der Weltwirtschaft den Anleihenmarkt nachhaltig gestärkt haben. Diese Entwicklung wird insbesondere für Anleger interessant, die eine ausgewogene Diversifikation und stabile Renditen suchen.

Bedeutung der säkularen Stagnation und deren Ende

Die säkulare Stagnation beschreibt eine Phase niedrigen Wirtschaftswachstums, schwacher Investitionstätigkeit und geringer Zinsen. Dieses Phänomen war in vielen Industrieländern nach der globalen Finanzkrise 2008 und während der COVID-19-Pandemie zu beobachten.

Die aktuelle Studie von Union Investment argumentiert jedoch, dass die säkulare Stagnation überwunden ist. Wichtige Gründe dafür sind:

  1. Steigende Investitionstätigkeit: Regierungen und Unternehmen investieren wieder verstärkt in Infrastruktur, grüne Technologien und Digitalisierung.
  2. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum: Nach der COVID-19-Krise zeigt die Weltwirtschaft eine anhaltende Erholung, die durch staatliche Konjunkturprogramme und eine robuste Konsumnachfrage unterstützt wird.
  3. Zinswende: Zentralbanken haben aufgrund der erhöhten Inflation die Zinssätze angehoben, was Anleihen wieder attraktiver macht.

Diese Faktoren schaffen ein Umfeld, in dem Anleihen als Anlageklasse wieder eine zentrale Rolle spielen können.

Höhere Renditen durch das neue Zinsumfeld

Die Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken, insbesondere durch die Federal Reserve in den USA und die Europäische Zentralbank (EZB), hat direkte Auswirkungen auf den Anleihenmarkt:

  1. Attraktive Kupons: Neu emittierte Anleihen bieten deutlich höhere Zinssätze als in der Niedrigzinsphase. Dies macht sie insbesondere für einkommensorientierte Anleger attraktiv.
  2. Renditepotenzial bei fallenden Zinsen: Sollten die Zinssätze in Zukunft wieder sinken, könnten bestehende Anleihen mit höheren Kupons im Kurswert steigen, was zusätzliche Gewinne generiert.
  3. Inflationsschutz: Während Aktien unter Inflationsdruck leiden können, bieten inflationsindexierte Anleihen Schutz vor Kaufkraftverlusten und profitieren von steigenden Preisniveaus.

Anleihen als Stabilitätsanker im Portfolio

Die Studie betont, dass Anleihen eine wichtige Rolle in der Vermögensverwaltung spielen, insbesondere als Stabilitätsanker in volatilen Zeiten. Während Aktienmärkte stärkeren Schwankungen ausgesetzt sind, bieten Anleihen in der Regel stabilere Erträge und geringere Risiken.

  • Diversifikation: Durch ihre geringe Korrelation zu Aktien reduzieren Anleihen das Gesamtrisiko eines Portfolios.
  • Verlässliche Erträge: Regelmäßige Zinszahlungen machen Anleihen besonders für konservative Anleger attraktiv, die auf stabile Cashflows angewiesen sind.
  • Sicherheit: Staatsanleihen gelten als besonders sicher, da sie ein geringes Ausfallrisiko haben. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating bieten ebenfalls ein solides Risiko-Rendite-Profil.

Herausforderungen und Risiken

Anleger, die eine ausgewogene Portfoliostruktur anstreben, sollten Anleihen wieder als festen Bestandteil ihrer Strategie betrachten."

Trotz der positiven Aussichten gibt es auch Risiken, die Anleger berücksichtigen sollten:

  1. Zinssensitivität: Steigende Zinsen können den Kurswert bestehender Anleihen drücken. Anleger müssen die Duration ihrer Anleihen genau prüfen, um Zinsrisiken zu minimieren.
  2. Inflationsrisiken: Obwohl Anleihen inflationsindexiert sein können, können unvorhersehbare Inflationsschübe traditionelle Anleihen entwerten.
  3. Kreditrisiko: Unternehmensanleihen mit niedrigem Rating (High-Yield) bieten höhere Renditen, tragen aber ein größeres Risiko von Zahlungsausfällen.
  4. Währungsrisiken: Bei internationalen Anleihen kann die Wechselkursentwicklung die Renditen beeinflussen.

Langfristige Perspektive

Union Investment geht davon aus, dass die Rückkehr der Anleihen nicht nur ein kurzfristiges Phänomen ist, sondern eine langfristige Neuausrichtung der Kapitalmärkte widerspiegelt. In einem Umfeld steigender Zinsen und wachsender Wirtschaft sehen die Autoren der Studie in Anleihen eine tragende Säule für private und institutionelle Anleger.

Die Studie hebt besonders hervor, dass:

  • Green Bonds und andere nachhaltige Anleihen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
  • Globale Diversifikation im Anleihenmarkt Chancen bietet, sowohl in entwickelten Märkten als auch in Schwellenländern.
  • Flexible Anlagestrategien erforderlich sind, um von den verschiedenen Segmenten des Anleihenmarktes zu profitieren.

Fazit

Die Rückkehr der Anleihen als attraktive Anlageklasse markiert einen Wendepunkt für die Kapitalmärkte. Nach Jahren der niedrigen Renditen in der Niedrigzinsphase bieten Anleihen nun wieder interessante Möglichkeiten, sowohl für sicherheitsorientierte als auch für renditefokussierte Anleger. Die gestiegene Bedeutung von Anleihen spiegelt die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider, die durch ein Ende der säkularen Stagnation und eine Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum geprägt sind. Anleger, die eine ausgewogene Portfoliostruktur anstreben, sollten Anleihen wieder als festen Bestandteil ihrer Strategie betrachten.

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