Die Corona-Krise wird nicht nur in der Wirtschaft Spuren hinterlassen

Ein Rückblick in die Geschichte Auch die Corona-Krise beschleunigt Trends

Die Corona-Krise wird nicht nur in der Wirtschaft Spuren hinterlassen, sondern auch Veränderungen in der Alltagskultur beschleunigen. Beim Rückblick in die Geschichte zeigen sich Parallelen.

Noch gehen die Meinungen auseinander: Während einige davon ausgehen, dass nach der Corona-Krise nichts mehr wäre wie zuvor, glauben andere, dass wir schon nach kurzer Zeit zum gewohnten Alltag zurückkehren. Werden wir uns nach mühsam eingeübtem Social Distancing wieder zur Begrüßung umarmen? Werden wir nach Corona häufiger im Home Office arbeiten und werden wir weiterhin Videokonferenzen abhalten, anstatt uns in den Flieger zu setzen? Schon früher gab es als Reaktion auf Seuchen tiefgreifende kulturelle Veränderungen. Möglicherweise beschleunigt das Corona-Virus Trends, die sich mit Entwicklungen im 18. Jahrhundert vergleichen lassen.

Auswirkungen der Corona-Krise, die schon jetzt erkennbar sind:

  • Globalisierungskritiker sehen sich in ihren Befürchtungen bestätigt und fordern mehr Abschottung und eine Rückkehr zu regionalen Strukturen.
  • Die Unterschiede zwischen 'Kopf'- und 'Handarbeitern' haben sich in Corona-Zeiten vertieft.
  • Verstärkte Nutzung digitaler Kommunikationstechniken führt zu einer Verringerung physischer Kontakte zwischen den Menschen.

Durchsetzung hygienischer Standards war ein langer Prozess

Pest, Cholera und andere Seuchen waren jahrhundertelang eine Geisel der Menschheit. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte sich die Erkenntnis durch, dass diese schweren Erkrankungen, die unzählige Menschenleben forderten, durch Ansteckung verursacht werden. Bis zur Durchsetzung höherer Hygienestandards war es trotzdem noch ein sehr langer Weg. Diese Entwicklung wurde - anders als zu vermuten - weniger durch den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern viel mehr durch Veränderung ethisch-sittlicher Normen vorangetrieben.

Globalisierungskritiker sehen sich bestätigt und fordern mehr Abschottung und eine Rückkehr zu regionalen Strukturen."

Bestreben nach Distanz verändert die sozialen Beziehungen

Zunächst war es die obere Schicht, die das Bedürfnis nach mehr Privatheit und Absonderung entwickelte. Das spiegelte sich in neuen Tischsitten und verstärkter Körperpflege wider. Gleichzeitig wandelten sich die gesellschaftlichen Umgangsformen. Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben gewannen an Bedeutung und ermöglichten es Gebildeten, sich auch über weitere Entfernungen hinweg mit anderen in Verbindung zu setzen und auszutauschen.

Einen vergleichbaren Prozess durchläuft die gesamte Welt auch heute. Es ist schon jetzt zu erkennen, dass die Corona-Krise bereits bestehende Trends beschleunigt. Wer am Computer arbeitet, kann im Home Office sein tägliches Arbeitspensum erledigen. Wer körperlich arbeitet, kann die soziale Distanz kaum wahren und ist stärker gefährdet.

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