Studie IW Bankkaufleute finden keine Jobs mehr
Unter den Mitarbeitern von Bankhäusern und Sparkassen geht die Angst um. Eine aktuelle Studie bestätigt, was viele bereits seit längerem ahnen: Zigtausende Bankkaufleute werden ihren Job verlieren.
Lange galten die Arbeitsplätze in Banken als sicher. Schon aus diesem Grunde gaben viele Eltern in der Vergangenheit ihren heranwachsenden Kindern den Rat, eine Ausbildung bei der Sparkasse, Genossenschaftsbank oder einem anderen Geldinstitut zu absolvieren. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung hat sich auch in diesem Bereich vieles verändert. Typische Prozesse in den Institutionen wurden automatisiert und das Verhalten der Kunden hat sich ebenfalls drastisch verändert. Nur noch wenige gehen in die Filiale, um Kontoauszüge abzuholen oder Überweisungen in Auftrag zu geben. Das alles lässt sich bequem auch vom heimischen Rechner oder mit dem Smartphone erledigen. Die Folge dieser Entwicklung: Immer mehr Filialen werden geschlossen.
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Forscher schlagen Alarm
Wie sich diese Veränderungen in der Personalpolitik niederschlagen werden, analysiert das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Die arbeitgebernahe Institution ist in Köln ansässig. Um die Entwicklung vorherzusagen, entwickelten die Kölner Forscher ein Modell, in das empirische Trends für 1.300 verschiedene Berufe aus dem Zeitraum 2016 - 2022 einflossen. Diese Zeitreihen, die zum Beispiel Altersstruktur, Zuwanderung und Berufsverteilung abbildeten, wurden bis 2027 fortgeschrieben.
Das Ergebnis dieser Untersuchung dürfte für Bankkaufleute niederschmetternd sein.
- Die Forscher des IW rechnen damit, dass bis 2027 fast 60.000 dieser Jobs wegfallen werden.
- Gegenwärtig gibt es in Deutschland etwa 376.000 ausgebildete Bankkaufleute.
- Das heißt, innerhalb der nächsten drei Jahre wird diese Zahl um 16 Prozent zurückgehen, wenn sich die Prognose der Wissenschaftler des Instituts für Wirtschaft bewahrheiten sollte.
Die Forscher des IW rechnen damit, dass bis 2027 fast 60.000 Jobs für Bankkaufleute wegfallen werden."
Bankwesen ist fast am stärksten vom Jobverlust betroffen
Mit diesen erschreckenden Aussichten zählt die Bankenbranche zu den Bereichen der Volkswirtschaft, in denen der zu erwartende Stellenabbau besonders heftig ausfällt. Härter wird es in Deutschland nach Prognosen der Kölner Wirtschaftsforscher voraussichtlich nur un- und angelernte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in metallbearbeitenden Firmen treffen.
Von ihnen wird sich in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit jeder beziehungsweise jede Vierte nach einer neuen Stelle in einer anderen Firma oder Branche umschauen müssen. In diesem Wirtschaftsbereich wird von den Analysten ein Abbau der Arbeitsplätze um 26 Prozent erwartet.
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