Die Vermögensverwaltung DWS geriet 2022 in eine tiefe Krise

DWS Bezahlung der Portfoliomanager

Die Vermögensverwaltung DWS geriet 2022 in eine tiefe Krise. Um die Tochtergesellschaft der Deutschen Bank neu auszurichten, will der neue Chef unter anderem das Vergütungssystem der Manager verändern.

2022 war für die DWS kein gutes Jahr. Weil der Verdacht des Greenwashings im Raum steht, geriet das börsennotierte Unternehmen in das Visier US-amerikanischer und deutscher Behörden. Die Frankfurter Zentrale wurde durchsucht und später rollten Köpfe. Auf der Hauptversammlung im Juni 2022 musste Asoka Wöhrmann den Posten des Vorsitzenden der Geschäftsführung abgeben. Neuer Chef wurde Stefan Hoops, der zuvor für die Konzernmutter tätig war.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Hoops erklärtes Ziel ist es, eine positive Leistungskultur in der Investmentgesellschaft DWS zu etablieren:

  • Kunden, die ihr Geld einem Vermögensverwalter anvertrauen, haben nach seiner Ansicht ein Anrecht auf eine Rendite, die sich nicht allein am Leitindex orientiert.
  • Als Maßstab für die Vergütung werden in Zukunft die Ergebnisse der Konkurrenten dienen.
  • Portfoliomanager, die angestrebte Ziele mittel- bis langfristig  nicht erreichen, will Hoops austauschen.

DWS strebt Spitzenergebnisse an

Im Interview betont der Neue Chef der DWS, dass er von seinen Managern erwartet, dass sie hart arbeiten, um für die Kunden Überrenditen zu erwirtschaften. Selbstverständlich müssten alle Entscheidungen unter sorgfältiger Abwägung möglicher Risiken und unter Einhaltung der Gesetze und treuhänderischen Pflichten getroffen werden. Einen gnadenlosen Konkurrenzkampf werde es nicht geben.

Nachhaltiges Investieren ist sowohl für die Kunden als auch für die DWS ein wichtiges Thema."

Droht eine Entlassungswelle?

Hoops lässt keinen Zweifel daran, dass er Manager, die den hohen Erwartungen auf längere Sicht nicht gerecht werden, ersetzen wird. In diesem Punkt werden die Mitarbeiter in Zukunft mit einer deutlich konsequenteren Personalpolitik leben müssen. Reihenweise Entlassungen seien jedoch nicht geplant. Ganz im Gegenteil: Hoops rechnet damit, dass die Zahl der Mitarbeiter eher ansteigen wird, um den neuen Herausforderungen gerecht werden zu können.

Spannende Aufgaben warten

Zu den Aufgaben, die Stefan Hoops jetzt in Angriff nehmen will, gehört der forcierte Ausbau des Marketings und Vertriebs. Als weiteren Schwerpunkt nennt der DWS-Chef die Digitalisierung. Zu den Vorwürfen, dass DWS Greenwashing betrieben habe, äußert sich Hoops mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Er ist jedoch fest überzeugt, dass nachhaltiges Investieren sowohl für die Kunden als auch für die DWS ein wichtiges Thema ist, das noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

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