Politische Risiken in China und volatile Kryptowährungen

Kaldemorgen Chinaaktien gehen im Moment gar nicht

Klaus Kaldemorgen gehört zu den renommiertesten deutschen Fondmanagern. Seit 2011 betreut er den DWS-Mischfonds "Deutsche Concept Kaldemorgen". Auf einer Veranstaltung der Fondsbranche riet der Fondsexperte jetzt vom Investment in China-Aktien ab und gab auch sonst Einblicke in seine Anlagestrategie.

Tatsächlich hatten Besitzer von chinesischen Aktien in den letzten Jahren keinen Grund zur Freude. Seit Anfang 2021 befinden sich die Papiere auf einer nicht enden wollenden Talfahrt. Zunächst drückte die strikte Corona-Politik des Landes die Kurse nach unten. Auch nach deren abrupte Aufgabe gab es keine Wende zu Besseren. Die chinesische Wirtschaft leidet unter Wachstumsschwäche und strukturellen Problemen. Vor allem der Immobiliensektor gibt Anlass zur Sorge. Mit schneller Erholung wird nicht gerechnet.

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Politische Risiken in China und volatile Kryptowährungen

Es sind aber weder vergangene noch aktuelle Kursentwicklungen, die Kaldemorgen von China-Investments abraten lassen. Für ihn ist das größte Risiko der staatliche Einfluss auf die Unternehmen. Unter der Ägide von Xi Jinping muss sich die chinesische Wirtschaft immer stärker der Politik unterordnen. Konzerne würden häufig für die Erreichung wirtschaftlicher Ziele eingespannt, so Kaldemorgen. Das macht Aktien aus dem Reich der Mitte schwer kalkulierbar - ein guter Grund, hier nicht zu investieren.

Äußerst skeptisch ist der Fondsmanager auch bezüglich Krypto-Investments. In seinem Fonds sei auf absehbare Zeit nicht mit einem Einstieg in Bitcoins & Co. zu rechnen. Begründung: die Schwankungen der Kryptokurse seien viel zu groß, um sie für einen Mischfonds nutzbar zu machen. Auch einen Diversifikationseffekt kann Kaldemorgen nicht erkennen. Nach dem Spekulations-Hype mit historischen Höchstständen in 2021 war es zunächst wieder ruhiger um die Kryptos geworden. Seit Herbst letzten Jahres nimmt (nicht nur) der Bitcoin Anlauf zu neuen Höhenflügen - zuletzt mit Kursen bis zu 47.000 Euro.

Aktien aus dem Reich der Mitte sind schwer kalkulierbar."

Sicherer Dollar und eher auf Aktien als auf Anleihen setzen

Großes Vertrauen hat Kaldemorgen in den Dollar. Angesichts geopolitischer Spannungen und trotz - ja vielleicht sogar wegen - einer möglichen Wiederwahl von Donald Trump ist die US-Währung für ihn ein sicherer Hafen. Anleihen will er vor allem zur Absicherung einsetzen und dafür primär kurzfristige Papiere nutzen. Trotz der Kurspotentiale von Langläufern bei zu erwartenden Zinssenkungen setzt Kaldemorgen lieber auf Aktien. Das dürfte sich auch bei seinen Mischfonds zeigen.

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