Technology-Werte laufen und laufen, aber Comeback der Old Economy?
Technologieunternehmen gehörten im vergangenen Jahr zu den großen Gewinnern. Dieser Trend könnte sich nach Ansicht von Experten noch fortsetzen. Dennoch sollten Anleger die Old Economy nicht aus den Augen verlieren.
Dass die Aktienindizes in den USA und anderen Ländern immer wieder neue Rekordwerte erreichten, dazu trugen die sogenannten Tech-Titel in den vergangenen Jahren in entscheidendem Maße bei. Viele Unternehmen aus diesem Sektor erzielten überproportionale Kursgewinne, so dass manche Anleger schon das Entstehen einer Blase befürchten. DW-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen sieht das zwar etwas gelassener, hält es aber für wahrscheinlich, dass die Dynamik der Technologiewerte in naher Zukunft nachlassen könnte. Hans-Peter Schupp, Fidecum-Fondsmanager, empfiehlt Anlegern ebenfalls in den kommenden Monaten nicht nur auf Tech-Unternehmen, sondern auch auf Firmen mit klassischen Geschäftsmodellen zu setzen.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Beeindruckende Kursentwicklung
Die Fonds-Analysten von Scope Analysis wollten es genau wissen und lieferten beeindruckende Zahlen: Unter allen Fonds-Kategorien schnitten weltweit anlegende Technologie-Aktien-Fonds am besten ab. 2020 erzielten sie im Durchschnitt ein Plus von fast 39 Prozent. Schaut man auf die vergangenen fünf Jahre, beträgt die durchschnittliche Performance pro Jahr immerhin 20 Prozent. Im Vergleich dazu schnitten Fonds, die bevorzugt in Unternehmen aus traditionellen Branchen investieren, deutlich schlechter ab.
Ist eine Entwicklung wie 2000 zu erwarten?
- Einen vergleichbaren Hype der Technologie-Werte gab es Ende der 1990er Jahre. Viele der Unternehmen, die damals in der Gunst der Anlegerschaft ganz oben lagen, existieren nicht mehr.
- Nach Ansicht von Hans-Peter Schupp gibt es jedoch einen Unterschied zur damaligen Situation. Unternehmen wie Amazon oder Tesla erwirtschaften Gewinne.
- Allerdings sieht der Fidecum-Fondsmanager deren Zukunft nicht nur rosig. Die Gewinnentwicklung dieser Börsen-Stars ließe sich nach seiner Ansicht nicht einfach fortschreiben, weil die Konkurrenz nicht schläft.
Es gibt viele Unternehmen der Old Economy, die kontinuierlich solide und profitabel arbeiten."
Comeback der Old Economy
Schupp ist der Meinung, dass sich das Zurückbleiben von Value-Werten aus traditionellen Branchen vor allem mit mangelndem Interesse der Investoren erklären lässt. Es gibt viele Unternehmen aus dem Bereich der Old Economy, die kontinuierlich solide und profitabel arbeiten.
Ohne Banken, Stahlwerke, Ölfirmen und Erzeuger von Nahrungsmitteln werden sich die Räder auch in Zukunft nicht drehen. Als die Dotcom-Blase 2000 platzte, erlebten Unternehmen mit traditionellen Geschäftsfeldern ein Comeback. Es ist durchaus möglich, dass sich eine solche Entwicklung wiederholt.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.