Im Ernstfall droht die Fusion mit der Deutschen Bank.

Erfolg um jeden Preis und mit allen Konsequenzen Commerzbank immer aggresiver

Alles soll besser werden: höhere Gewinne trotz enormer Investitionen und fälliger Abfindungen für die zu entlassenden Mitarbeiter - die Commerzbank hat ehrgeizige Ziele. Im Ernstfall droht die Fusion mit der Deutschen Bank.

Die Commerzbank hat Großes vor, nach den mageren Jahren unter Staatshilfe konnte sie im Jahr 2015 mit einem Milliardengewinn aufwarten. Schon das Folgejahr zeigte allerdings, dass es sich dabei um eine Ausnahme handelte. Nun befindet sich das Geldinstitut wieder einmal in einer Übergangsphase und will sich neu aufstellen.

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Commerzbank: Konzentration auf zwei Geschäftsbereiche

Das Privatkundengeschäft wird Dreh- und Angelpunkt, rund zwei Millionen Neukunden bis 2020 sollen dazu gewonnen werden. Dass diese Ziele nicht aus der Luft gegriffen sind, ist auch der Tatsache geschuldet, dass die EU-Kommission die Zukaufsperre im Jahr 2014 aufgehoben hat. Die Banktochter Comdirect hat auch direkt zugeschlagen, das Finanzportal Onvista zählt nun zur Commerzbank. Ein weiterer Kandidat könnte die Oldenburgische Landesbank sein, die mit 45.000 Privat- und Gewerbekunden von der Allianz angeboten wird.

Gleichzeitig kann die Bank die Bestrebungen anderer großer Geldinstitute, sich von unrentablen Filialen zu trennen, für sich ausnutzen. Mit der Weiterentwicklung der eigenen rund 1.000 Standorte zu hochtechnisierten City-Filialen soll der Brückenschlag zwischen analogem Anspruch und digitalen Möglichkeiten geschafft werden - und das mit deutlich weniger Personal.

Der zweite Geschäftsbereich, nämlich die gewerblichen Kunden, wird ausgebaut. Was bislang in erster Linie der Mittelstandsbank zugeordnet oder anderen Banken überlassen wurde, bleibt nun unter einem Dach. Der aktuelle Gewerbeanteil von fünf Prozent soll somit sukzessive bis zum Jahr 2020 auf acht Prozent ausgebaut werden, wobei gleichzeitig rund 1.800 Stellen in diesem Bereich gestrichen werden. Hier schlummern offensichtlich noch alte Strukturen aus der Zeit der Übernahme der Dresdner Bank, die jetzt einer drastischen Verschlankungskur unterzogen werden.

Streichorgie bei Stellen und im Angebot

Auch die Zentrale und das Investmentbanking bleiben nicht verschont, rund 9.600 Stellen sollen hier abgebaut werden. Das ETF-Geschäft wird komplett verkauft - die Commerzbank spart nicht mit dem roten Stift. Die Situation ist auch nicht rosig, selbst nach dem Erfolg im Jahr 2015 stecken noch fünf Milliarden Euro an staatlichen Hilfen in der Bilanz und die durch den Stellenabbau fälligen Abfindungen werden diese weiter belasten.

Die Commerzbank hat Großes vor."

Einen kleinen Vorgeschmack auf die mögliche Perspektive konnten die Mitarbeiter angesichts der im letzten Sommer stattgefundenen Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank jedoch bereits gewinnen. Auch wenn die Zeit nach Ansicht der Verantwortlichen nicht reif ist, würde die Übernahme deutlich mehr Arbeitsplätze kosten. Ob die Commerzbank sich mit den angekündigten Maßnahmen allerdings erfolgreich wehren kann, bleibt abzuwarten.

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