Generell könnten sich erfolgreiche Firmen schnell an Krisen anpassen und machten dadurch neue Entwicklungen erst möglich

Bruns "Das aktive Fondsmanagement erlebt eine Renaissance"

"Baisse-Zeiten sind gute Zeiten für aktives Fondsmanagement", so lautet das Resümee von Christoph Bruns, Mitinhaber der Oldenburger Fondsgesellschaft Loys, bei einer Fonds-Veranstaltung. Mit der aktuellen Börsenlage ist er daher hochzufrieden. Loys ist auf aktive Fonds ausgerichtet.

Für Bruns erlebt das aktive Fondsmanagement derzeit eine Renaissance. Der seit zwanzig Jahren andauernde Jubel um ETFs sei deutlich leiser geworden, seit die Aktienkurse nicht mehr auf breiter Front und quasi-automatisch stiegen. Mit dem Ende des billigen Geldes sei auch der Kurs-Hype zum Erliegen gekommen. Jetzt zähle, die "richtigen" Werte mit Perspektive an der Börse zu identifizieren. Die Voraussetzung dafür: eine solide Bewertung und Analyse anhand fundamentaler Daten.

Energie, Verteidigung und Zukunftstechnologien mit besten Perspektiven

Es gebe etliche interessante Werte. Trotz einer sehr unsicheren und riskanten Gesamtlage - Stichworte: Ukraine-Krieg, weitere geopolitische Konflikte, Inflation, Wirtschaftsschwäche - seien viele Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. Gerade die Corona-Krise hätten viele Firmen für sich genutzt und die Digitalisierung entscheidend vorangetrieben. Generell könnten sich erfolgreiche Firmen schnell an Krisen anpassen und machten dadurch neue Entwicklungen erst möglich. Dies geschehe u.a. durch Einsatz neuer Technologien, Veränderungen in Personalbestand und Personalstruktur, schlankere Produktionsprozesse und Standortverlagerungen. Daraus entstehe dann eine neue Dynamik.

Vom Thema ESG, mit dem viele Fonds heutzutage vermarktet werden, hält Bruns nicht allzu viel. Ein Fonds solle nicht die Welt retten, sondern mit guten Vermögenswerten arbeiten. Das schließe nicht aus, dass solche Werte ESG-Kriterien erfüllen. Der Energiesektor zählt für Bruns zu den Wirtschaftsbereichen, die auf lange Sicht sehr interessant sind.

Die unerfreulichsten Zeiten für aktives Fondsmanagement sind für Bruns "späte Hausse-Phasen", weil es dann häufig zu Kurs-Übertreibungen "ohne Fundament" komme."

Zum Thema Energie gehören für ihn neben fossile Brennstoffe, Atomstrom, Wind- und Solarkraft auch mittelbar energierelevante Bereiche wie Dämmstoffe. Weitere interessante Investment-Felder: Verteidigung bzw. Rüstung oder Zukunftstechnologien wie Automatisierung, Robotik und KI.

Bis auf weiteres auf Baisse eingestellt

Die unerfreulichsten Zeiten für aktives Fondsmanagement sind für Bruns "späte Hausse-Phasen", weil es dann häufig zu Kurs-Übertreibungen "ohne Fundament" komme. Dies sei zum Beispiel in den vergangenen Jahren bei Tech-Aktien der Fall gewesen. Spätestens mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ist die letzte späte Hausse zu Ende gegangen. Seither bewegen wir uns in der Baisse. Ein schnelles Ende ist nicht in Sicht, solange der Gesamtrahmen weiterhin unsicher bleibt.

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