Das deutsche Bankensystem kennt drei unterschiedliche Bankentypen

Systematische Betrachtung Das deutsche Bankensystem

Mit rund 1.990 unterschiedlichen Kreditinstituten (2014), die mehr als 37.000 Filialen betreiben, verfügt Deutschland über ein besonderes Bankensystem. Allerdings erfüllen die Banken unterschiedliche Aufgaben.

Das deutsche Bankensystem fußt auf drei Säulen und kennt drei unterschiedliche Bankentypen: die öffentlich-rechtlichen Banken, die Genossenschaftsbanken und die Privatbanken. Entsprechend der Aufgabenverteilung gibt es die Geschäftsbanken, zu denen die Universal- und Spezialbanken zählen, und die Zentralbank.

Das Bankensystem in Deutschland

Zentralbanken

Die Zentralbank (in Deutschland übernimmt die Deutsche Bundesbank diese Funktion) ist verantwortlich für die Geld- und Währungspolitik und die Ausgabe von Banknoten. Das oberste Ziel besteht darin, das Geldwert- und Preisniveau der Währung stabil zu halten. Dazu führt die Zentralbank die Bankenaufsicht, hält Währungsreserven und verleiht Geld an Universalbanken, die dieses wiederum als Kredit an ihre Kunden ausgeben können. Während die Deutsche Bundesbank als Zentralbank auf nationaler Ebene agiert, ist die Europäische Zentralbank (EZB) auf überstaatlicher Ebene verantwortlich. Sie bestimmt somit die Währungs- und Geldpolitik für den gesamten EU-Raum. 

Universalbanken

Ein großer Teil der deutschen Banken fungieren als Universalbanken, sie bedienen also eine große Bandbreite an Dienstleistungen - von der Geldanlage bis hin zur Kreditvergabe. Die knapp 2.000 deutschen Universalbanken setzen sich aus Landesbanken, Kreditbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen zusammen, die jeweils Besonderheiten in ihrer Geschäftspolitik aufweisen. Allerdings gibt es auch Gemeinsamkeiten in den Aufgabenstellungen, nämlich

  • die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs
  • die Kreditvergabe an private und geschäftliche Kunden
  • die Kundenberatung in Finanzfragen
  • den Verkauf und die Verwaltung von Spar- und Kapitalanlagen
  • den Handel mit Vermögenswerten wie Immobilien
  • die Aufbewahrung von Vermögenswerten wie Gold oder Kunstwerke
  • die Übernahme von Garantien und Bürgschaften  

Spezialbanken

Im Gegensatz zu den Universalbanken konzentrieren sich Spezialbanken nur auf bestimmte Bankdienstleistungen, wie beispielsweise die Vergabe von Krediten oder die Abwicklung von Depositgeschäften.

Ein großer Teil der deutschen Banken fungieren als Universalbanken."

Direkt- und Filialbanken

Eine weitere Unterscheidung ist in den letzten Jahren notwendig geworden: Neben den klassischen Filialbanken konnten sich im Zuge der Digitalisierung auch Direktbanken etablieren, die auch die komplette Bandbreite von Universalbanken abdecken können.

Im Gegensatz zu den Filialbanken, die ihren Bankkunden einen persönlichen Service in der Bankfiliale anbieten, wickeln Direktbanken ihre Geschäfte online oder per Telefon und Fax ab.

Die dadurch deutlich niedrigeren Kosten geben die Direktbanken an ihre Bankkunden in Form von kostenlos geführten Konten, höher verzinsten Anlagen oder günstigeren Krediten weiter.

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