Der neue auf drei Jahre angelegte Ausbildungsweg ist Anfang 2020 gestartet

Pflegefachkraft Zukunftsberuf in der Pflege?

Ginge es nach dem Bedarf - Pflegefachkraft wäre ein Beruf mit großer Zukunft. Laut Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) könnten bis 2035 in Deutschland rund 305.000 Kräfte in der stationären Pflege fehlen, nimmt man nicht-stationäre Pflegebereiche hinzu, sind es sogar eine Million.

Allerdings entscheidet nicht alleine der Bedarf über Berufschancen. Natürlich spielen finanzielle Ausstattung der Pflegeeinrichtungen und Rahmenbedingungen in der Pflege ebenfalls eine wichtige Rolle. Aber immerhin: in der Pflege gibt es noch Möglichkeiten - auch für ältere Berufstätige. Wer flexibel ist und sich noch mal auf eine neue Berufsausbildung einlässt, hat Gelegenheit für einen beruflichen Neustart.

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Ältere Azubis - in der Pflegeausbildung keine Seltenheit

Bereits 2017 hatte der Bundestag eine grundlegende Reform der Pflegeberufe beschlossen. Die bis dahin getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege wurden zusammengeführt. Jetzt gibt es nur noch eine Ausbildung: die zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Der neue auf drei Jahre angelegte Ausbildungsweg ist Anfang 2020 gestartet. Dem Statistischen Bundesamt zufolge gab es Ende letzten Jahres etwas mehr als 53.000 Auszubildende. Das waren weniger als sich 2019 für eine Pflegeausbildung entschieden hatten - womöglich ein Corona-Effekt.

Interessant ist, dass bei den Auszubildenden "unter neuer Regie" viele ältere Menschen sind. Rund sechs Prozent oder knapp 3.600 haben das 40. Lebensjahr erreicht oder überschritten. Weitere elf Prozent oder etwas mehr als 5.900 sind zwischen 30 und 39 Jahren alt. Das ist ungewöhnlich. Bei anderen Ausbildungsberufen sind nahezu ausschließlich junge Auszubildende anzutreffen. Im Schnitt gilt das auch für die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Das Durchschnittsalter liegt trotz der vielen älteren Azubis bei 20 Jahren.

In der Pflege gibt es viele Möglichkeiten - auch für ältere Berufstätige." 

In vier Jahren wird Bilanz gezogen

Dennoch könnte die neue Ausbildung den Beweis antreten, dass in fortgeschrittenerem Alter eine berufliche Komplettumstellung möglich ist und man mit einem Quereinstieg in einem ganz anderen Beruf erfolgreich durchstarten kann. Gerade schon etwas ältere Arbeitnehmer begegnen oft hohe Hürden bei beruflicher Neuorientierung. Diese ist nicht selten unfreiwillig und persönlichen Zwangslagen geschuldet.

Noch ist es für eine Bilanz zu früh. In vier Jahren will das Gesundheitsministerium die Reform des Pflegeberufs nochmal auf den Prüfstand stellen. Dann wird sich auch zeigen, was die Öffnung für "ältere" Menschen wirklich gebracht hat.

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