Wie lange hält die Talfahrt an den Börsen noch an

Dr. Jens Ehrhardt DAX bei 10.000 ist möglich

Dr. Erhardt befürchtet, dass der DAX im Falle eines Gas-Stopps auf die Zehntausender-Marke fallen könnte. Skeptisch ist der erfahrene Vermögensverwalter ebenfalls beim Blick auf die Zukunftsaussichten der deutschen Wirtschaft.

Wie lange hält die Talfahrt an den Börsen noch an? Diese Frage treibt zur Zeit sicher die meisten Anleger um. Dr. Jens Erhardt, der Gründer und Vorstandschef der Vermögensverwaltung DJE Kapital, hält es angesichts des schwierigen Umfelds für möglich, dass der deutsche Leitindex auf 10.000 Punkte zurückfallen könnte. Noch vor nicht allzu langer Zeit hielt es der Finanzprofi, der das Auf und Ab an den Börsen seit Jahrzehnten intensiv beobachtet und analysiert, einen Anstieg des DAX bis zu 17.000 für möglich.

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Als Gründe für seinen Stimmungswandel führt er unter anderem an:

  • Viele Unternehmen bekommen bei ihrer Tätigkeit gegenwärtig heftigen Gegenwind.
  • Die Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und die drohenden Einschränkungen bei der Versorgung mit Gas und anderen wichtigen Gütern belasten große Teile der Wirtschaft.
  • Der Ersatz des russischen Gases braucht Jahre. Die Kosten für die Schaffung der erforderliche Kapazitäten schätzt Erhardt auf eine Billion Euro.
  • Der deutschen Wirtschaft mangelt es an Innovationsstärke. Ein zu großer Teil der Unternehmen sei in klassischen Industriezweigen und Branchen tätig.

Umfang der Exporte wird geringer

Globalisierung hieß das Zauberwort über längere Zeiten hinweg. Deutschland hat von diesem Trend überproportional profitiert. Seitdem der Euro eingeführt wurde, konnte unser Land die Exportquote auf 50 Prozent steigern. Diese goldenen Zeiten werden mit der De-Globalisierung einen jähen Abbruch erfahren und die Deutschen gehen schweren Zeiten entgegen, schätzt Dr. Erhardt ein. Erschwerend kommt hinzu, dass unser Land als Produktionsstandort teurer und damit weniger wettbewerbsfähig sein wird, wenn die vergleichsweise billigen Importe von russischem Gas wegfallen.

Sehr kritisch schätzt Dr. Erhardt die Zinspolitik der Fed ein."

Verantwortung der US-amerikanischen Notenbank wächst

Sehr kritisch schätzt Dr. Erhardt die Zinspolitik der Fed ein. Nach seiner Ansicht haben die Währungshüter zu spät und dann zu heftig auf die stark steigende Teuerung reagiert. Er hofft auf eine baldige Lockerung, die an den Börsen der Welt für Aufwind sorgen könnte.

Eine wichtige Rolle kommt dabei der US-Börse zu, denn fast jeder zweite Amerikaner sei Aktionär und auch die zahlreichen Pensionskassen investieren in Aktien.

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