Fast jeder Anleger muss gegenwärtig hart im Nehmen sein

Neue Richtung Hedgefondsstrategien auf dem Vormarsch

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Fonds mit alternativen Anlagestrategien in den vergangenen Monaten weniger Verluste hinnehmen mussten als konventionelle Fonds, die das Geld der Anleger in Aktien oder Rentenpapiere investierten.

Fast jeder Anleger muss gegenwärtig hart im Nehmen sein, wenn er sich detailliert mit der Performance seiner Anlagen in der jüngsten Vergangenheit beschäftigt. Das gilt nicht nur für private Anleger, sondern auch für erfahrene Profis, die als Fondsmanager agieren. Doch nicht alle Anlageformen sind gleichermaßen betroffen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Seit 2008 analysiert die unabhängige Asset Management-Gesellschaft Lupus Alpha die Ergebnisse verschiedener Investmentgesellschaften, die das Vermögen der Anteilseigner aktiv verwalten. In die Ergebnisse der Untersuchung fließen Performance- und Risikokennzahlen ein. Berücksichtigung finden ebenfalls die Entwicklung und Zusammensetzung des Segments.

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Einige Ergebnisse der aktuellen Studie:

  • Investoren, die Hedgefondsstrategien verfolgen, schnitten deutlich besser ab als Investments in Aktien oder Anleihen. Während repräsentative Indizes wie der MSCI World oder Euro Stoxx 50 2022 in den ersten beiden Quartalen um etwa 20 Prozent nachgaben, verbuchten Hedgefonds im Schnitt ein Minus von 1,65 Prozent.
  • Am besten schnitten "Dedicated Short"-Hedgefonds ab. Bei dieser Anlagestrategie werden Short- und Longpositionen miteinander kombiniert.
  • Am schlechtesten schnitten Investmentgesellschaften ab, die dem Segment 'Equity Leveraged' (gehebeltes Eigenkapital) zuzuordnen sind. Sie verzeichneten Verluste von 20 Prozent.

Kein einheitliches Bild

Die Studie offenbart auch, dass es zwischen verschiedenen Anlagestrategien deutliche Unterschiede gibt. Weiterhin ist anzumerken, dass die Bilanz der Hedgefonds auf längere Sicht nicht so glänzend ist, wie es im ersten Halbjahr 2022 erscheint. Beispielsweise liegen Dedicated-Short-Hedgefonds auf Fünfjahressicht mit 9 Prozent im Minus.

Investoren, die Hedgefondsstrategien verfolgen, schnitten deutlich besser ab als Investments in Aktien oder Anleihen."

Begrenzung der Verluste führt zu massiven Mittelabflüssen

So erfolgreich die alternativen Anlagestrategien in den vergangenen Monaten waren, für die Vermögensverwalter hat das auch eine Schattenseite. Bei ihrer Analyse stellten die Verfasser der Studie von Lupus Alpha fest, dass  viele alternativ investierende Fonds unter massiven Mittelabflüssen zu leiden haben. 2021 flossen mehr als 15 Milliarden Euro in dieses Anlagesegment.

Die Hälfte dieses Geldes (7,5 Milliarden Euro) wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wieder abgezogen. Vermutlich haben institutionelle Anleger ihre Liquidität hochgefahren und vorzugsweise alternative Anlagen aus ihrem Portfolio entfernt, um die Verluste zu minimieren.

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