Endlich einmal gute Nachrichten über die Deutsche Bank

Trotz der weiterhin bestehenden Probleme Deutsche Bank plus 80 Prozent

Endlich einmal gute Nachrichten über die Deutsche Bank. Seit September hat der Aktienkurs von Deutschlands größtem Geldhaus um rund 80 Prozent zugelegt und nähert sich wieder der 20-Euro-Marke. Doch Sorgen bezüglich der weiteren Entwicklung des Institutes bleiben.

So spektakulär der Wiederaufstieg der Aktie erscheinen mag, man muss bedenken, von welchem Ausgangsniveau er erfolgt ist. Im September hatte der Kurs einen historischen Tiefststand erreicht, als immer neue Hiobsbotschaften den Markt erreichten und sogar über ein staatliches Eingreifen zur Stützung der Bank spekuliert wurde. Am 30.9. notierte der Kurs gerade noch bei 9,91 Euro - unterhalb der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke. Davon hat man sich jetzt ein Stück nach oben gearbeitet. Aber auf Jahressicht liegt der Kurs immer noch gut 20 Prozent im Minus, auf 5 Jahre bezogen beträgt der Kursverlust sogar fast 40 Prozent.

Bankaktien generell besser bewertet 

Die Gründe für die aktuelle Kurserholung sind nur bedingt hausgemacht. Zwar kamen in den letzten Wochen keine neuen Negativ-Nachrichten von der Bank, doch die Hausaufgaben zum Umbau und zur Neuausrichtung des Instituts bleiben ebenso wie die Belastungen aus milliardenschweren Strafzahlungen. Die Erholung der Deutsche Bank-Aktie ist vielmehr dem generell günstigeren Börsenumfeld für Bankaktien zu verdanken. Papiere anderer Geldhäuser haben sich ebenfalls positiv entwickelt. 

Das ist zum einen der Hoffnung auf einer näher kommende Zinswende geschuldet. Die langfristigen Zinsen haben zuletzt deutlich angezogen. Das nährt Erwartungen auf wieder bessere Ertragsperspektiven im zinsabhängigen Geschäft. Zum anderen waren Bankaktien - im Verhältnis zu ihren Buchwerten - lange Zeit sehr niedrig bewertet. Man kann daher die Kurserholung auch charttechnisch erklären. 

Im Vergleich zu den Mitwettbewerbern wird die Deutsche Bank immer noch als überdurchschnittlich riskant eingestuft."

Unwägbarkeiten bleiben 

Im Vergleich zu den Mitwettbewerbern wird die Deutsche Bank immer noch als überdurchschnittlich riskant eingestuft. Das lässt sich gut an den Prämien für Kreditausfallversicherungen - den sogenannten Credit Default Swaps (CDS) - ablesen. Die Risikoprämie für die Deutsche Bank liegt aktuell bei 2,04 Prozentpunkten. Das ist weniger als im Februar (2,6 Prozent) oder September (2,5 Prozent), aber deutlich mehr als bei der Konkurrenz. Die Commerzbank-Prämie liegt zum Vergleich bei 1,223 Prozent. Wichtige internationale Wettbewerber wie BNP Paribas, Barclays, Goldman Sachs, JP Morgan oder Citigroup bewegen sich bei den Prämien unter einem Prozent. 

Risiken aus den Strafzahlungen bleiben. Aktuell wächst wieder die Unsicherheit mit Blick auf die USA. Die laufenden Verhandlungen mit dem US-Justizministerium wegen der Milliardenstrafen aus dem Hypothekenstreik können wohl unter Präsident Obama nicht mehr abgeschlossen werden. Und wie sich die Verhandlungsposition unter der Trump-Administration darstellen wird, steht einstweilen in den Sternen.

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