Steigende Immobilienpreise sorgen bei vielen Anlegern für Sorgenfalten

Keine extremen Gefahren Deutsche Immobilienblase wächst

Steigende Immobilienpreise sorgen bei vielen Anlegern, die in 'Betongold' investiert sind, für Sorgenfalten. Ist das bereits eine Blasenbildung oder steht sogar das Platzen der Immobilienblase unmittelbar bevor?

Empirica-Systeme ist ein Berliner Marktforschungsinstitut, das seit Jahren Daten über Immobilienmärkte sammelt und analysiert. Kürzlich wurden die Ergebnisse für das IV. Quartal 2019 veröffentlicht. Um die Gefahr einer Blasenbildung einzuschätzen, vergleichen die Immobilienexperten die Entwicklung der Immobilienpreise. Das Fazit ihrer Analyse klingt etwas beunruhigend. Die Zahl der Landkreise, in denen sich Mieten und Immobilienpreise nicht mehr im Gleichklang entwickeln, ist weiter gewachsen. In zehn Großstädten ist die Gefahr, das diese Entwicklung ein abruptes Ende findet, besonders hoch.

Die Ergebnisse der Blasenindex-Analyse von empirica-systeme:

  • In 257 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten entwickeln sich Mieten und Kaufpreise nicht mehr im Gleichklang. Zum Vergleich: 2016 lag diese Zahl noch bei 173.
  • Die Blase ist in vielen Kommunen bereits gut gefüllt. Dennoch ist es momentan eher unwahrscheinlich, dass die Blase platzt.
  • Möglicher Auslöser für das Platzen der Blase könnte die Einführung eines Mietendeckels und die Absenkung für Bestandsmieten sein.  
  • In Großstädten ist die Gefahr der Blasenbildung bereits sehr hoch. Aber auch in kleineren Städten und vielen Landkreisen steigt das Rückschlagpotenzial.

Faktoren, die das Anschwellen der Blase begünstigen

Dass die Gefahr einer Blasenbildung zunimmt, liegt nach Ansicht der Marktforscher in erster Linie an der sinkenden Nachfrage. Für viele junge Familien, die sich für Wohneigentum interessieren, wird es zunehmend schwieriger, das erforderliche Eigenkapital für die Finanzierung ihres Traums aufzubringen. Die Preise für Immobilien steigen wesentlich schneller als die Einkommen.

Die Gefahr, dass die Immobilienpreise einbrechen, wächst mit staatlichen Eingriffen in den Mietmarkt."

Wann wird es gefährlich?

Sämtliche Vorgaben, die das Steigen der Mieten eindämmen oder die Mieten senken, wären in vielen Städten und Regionen Deutschlands spitze Nadeln für eine prall gefüllte Immobilienblase. Sollten Programme aufgelegt werden, die den massenhaften Neubau von Wohnungen befördern oder sich Tendenzen abzeichnen, dass die Mieter die Ballungszentren verlassen und sich eine günstigere Wohnung im Umland suchen, wären das deutliche Warnsignale für Immobilienbesitzer und potentielle Investoren.

Bisher erscheinen diese Gefahren noch nicht gegeben. Es gibt weder ein Überangebot an Wohnungen, noch droht eine Kreditschwemme.

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