Seit dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump eilen die US-Aktienmärkte von Rekord zu Rekord

Nobelpreisträger Prof. Shiller meint Die Trump-Blase baut sich auf

Seit dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump eilen die US-Aktienmärkte von Rekord zu Rekord. Die (vage) Aussicht auf ein gigantisches Infrastrukturprogramm und mögliche Steuererleichterungen treiben derzeit die Kurse. Die Frage ist, wie lange noch - baut sich gerade eine Trump-Blase auf, die bald platzt?

Ausschließen will dies der bekannte Ökonom und Nobelpreisträger Robert Shiller nicht. Er sieht in der derzeit herrschenden Euphorie typische Zeichen einer Blasenbildung, die nach dem bekannten Muster ablaufen könnte - erst ein Kurshoch nach dem anderen, bis der Umschlag kommt und die Kursentwicklung in einen Crash mündet. Prof. Shiller ist in diesem Zusammenhang nicht irgendwer.

Blasenbildung - die Muster wiederholen sich 

Mit seinem Buch "irrational exuberance" (irrationaler Überschwang) erregte er im Jahr 2000 auf dem Höhepunkt der New Economy-Euphorie Aufsehen. Auch damals schossen die Kurse, von über-optimistischen Erwartungen getrieben, in ungeahnte Höhen, um dann in sich zusammenzufallen. Damals hatte Shiller das baldige Platzen der Blase zutreffend vorausgesagt. Auch vor dem Platzen der Immobilienblase im Jahre 2007, die zum Auslöser der weltweiten Finanzkrise werden sollte, hat Schiller im Vorfeld gewarnt. Er kann sich somit auf mindestens zwei Crashs berufen, die er frühzeitig erkannt hat. 

Mit Blick auf die aktuellen Kursrekorde in den USA erkennt Shiller wieder typische Muster einer Blasen-Bildung - eben der Trump-Blase. Viele Anleger könnten in Trumps Wirtschaftspolitik fälschlicherweise den Beginn einer neuen Ära sehen, die durch Deregulierung, Steuersenkungen und einen wirtschaftsfreundlichen Kurs gekennzeichnet sei. Dies würde Erwartungen auf dynamisches Wirtschaftswachstum und steigende Unternehmensgewinne befeuern und die Kurse entsprechend in die Höhe treiben. 

Die derzeitige Kurseuphorie in den USA ist vor allem durch Hoffnungen, weniger durch reale Fakten begründet."

Bisher wenig Fakten, viele Emotionen 

In der Tat ist die derzeitige Kurseuphorie in den USA vor allem durch Hoffnungen, weniger durch reale Fakten begründet. Trumps tatsächliches wirtschaftspolitisches Programm ist nicht bekannt. Die Kursrallye stützt sich vor allem auf seine Aussagen aus dem Wahlkampf und einige Äußerungen nach der Wahl, die aber alles andere als schlüssig und in sich konsistent sind. Fast hat man den Eindruck, welche neue Nachricht auch kommt, sie wird derzeit immer positiv interpretiert und treibt die Kurse. Dies wird sicher so nicht bleiben. 

Dennoch ist Prof. Shiller der Meinung, dass nicht jedes Kurshoch Zeichen einer Trump-Blase ist. Die Kursentwicklung sei nun einmal generell stark (auch) von Emotionen getrieben. Tatsächlich könne ein Stimmungsumschwung, wie ihn Trump bewirkt habe, einen positiven wirtschaftlichen Impuls auslösen, weil die Einschätzungen optimistischer würden und die Bereitschaft wachse, in die Zukunft zu investieren. Auch die Ankündigung der Senkung der Steuern auf Unternehmensgewinne sei eine reale Information, die steigende Kurse begründe.

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