Der Verbraucher wird dem Verschwinden des kleinen Kärtchens kaum eine Träne nachweinen

Digitaler Fortschritt Die Zukunft des Handys ohne SIM-Karte

Wer kennt sie nicht, die elende Fummelei mit der SIM-Karte, um ein Handy in Betrieb zu nehmen. Trotz aller Innovationen in der Mobilfunktechnik - an dem umständlichen Handling hat sich seit 25 Jahren wenig geändert. 2016 dürfte einen Umbruch markieren. Denn die e-SIM wird damit beginnen, die herkömmliche SIM-Karte abzulösen.

Mit dieser fest im Gerät verbauten SIM-Karte wird der Kartenaustausch künftig überflüssig. Die e-SIM bedeutet wesentlich mehr als nur eine technische Neuerung. Sie hat auch Auswirkungen auf den Wettbewerb im Mobilfunkgeschäft.

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Die eingebaute SIM-Karte

Das "e" in e-SIM steht für "embedded", was nichts anderes als "eingebaut" bedeutet. Mit einer solchen im Handy, Tablet oder anderen Geräten fest integrierten SIM-Komponente wird der Kartenaustausch überflüssig. Die e-SIM ist von außen programmierbar. Daher stellt es prinzipiell kein Problem dar, den Wechsel von Anbietern auch ohne den Ersatz von SIM-Karten nachzuvollziehen. Künftig wird wahrscheinlich eine einfache Umprogrammierung genügen, schon ist die eingebaute SIM auf den neuen Anbieter umgestellt und das Handy kann wieder genutzt werden.

An der eingebauten SIM-Karte wird bereits seit Jahren gearbeitet. Apple war der erste Anbieter, der mit einer fest verbauten SIM-Karte vorgeprescht ist. Bei der Präsentation des iPad Air 2 im Herbst 2014 wurde die programmierbare Apple SIM vorgestellt. Konkurrent Samsung legte nur wenig später nach. Der neue e-SIM-Standard wird unter dem Dach der GSMA, der internationalen Vereinigung der Mobilfunkanbieter, entwickelt. Die letzten technischen Details sollen noch in diesem Jahr beschlossen werden. Dann steht einer Umsetzung nichts mehr im Wege. Bis der neue Standard flächendeckend Anwendung findet, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Es wird voraussichtlich zehn Jahre dauern, bis die alte SIM-Karte überall verschwunden ist.

Gut für Verbraucher - Herausforderung für Wettbewerb

Der Verbraucher wird dem Verschwinden des kleinen Kärtchens kaum eine Träne nachweinen. Nicht nur wird die Inbetriebnahme des Handys dadurch wesentlich einfacher, auch der Anbieterwechsel funktioniert in Zukunft deutlich unkomplizierter. Zudem wird es möglich sein, eine Vielzahl von Geräten auf eine SIM-Karte aufzuschalten. In der Mobilfunkbranche selbst kann die e-SIM zu erheblichen Verschiebungen führen. Hatten bisher die Netzbetreiber die Hoheit über die SIM-Karte und damit auch die Kundenbeziehung, droht jetzt eine Verlagerung hin zu den Handy-Herstellern - eine Entwicklung, gegen die sich Netzbetreiber mit Nachdruck stemmen.

Es wird voraussichtlich zehn Jahre dauern, bis die alte SIM-Karte überall verschwunden ist."

Dabei ist allen Beteiligten - Geräte-Produzenten, Netzbetreibern und SIM-Karten-Herstellern - klar, dass sich die neue Technik nicht aufhalten lässt. Wie sich die Wettbewerbsstrukturen verändern werden, hängt nicht zuletzt auch von den rechtlichen Regularien ab. Hier sind noch viele Fragen offen. Mehr Wettbewerb kann jedenfalls nicht schaden.

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