Die Welt ändert sich Eigenes Konto mit 14
Banken werben um junge Kunden. Jugendmarketing ist fester Bestandteil in der Strategie vieler Geldhäuser. Die Hoffnung dabei: aus Youngstern werden irgendwann gute Kunden - ein Kalkül, das aufgehen kann, aber nicht muss. Im digitalen Zeitalter ist Kundenbindung eine besondere Herausforderung - das gilt gerade für die junge Zielgruppe.
Laut Jugend-Digitalstudie der Postbank verfügt bereits die Hälfte der 16- bis 18-jährigen über ein eigenes Girokonto. Die Kontoeröffnung erfolgt im Schnitt mit 13,8 Jahren, also im 14. Lebensjahr. Online-Banking wird mit 16 erstmals aktiv genutzt. Ein Drittel der Jugendlichen in der Altersgruppe 16 bis 18 hat außerdem ein Spar- oder Festgeldkonto. Über Wertpapierdepots und Tagesgeldkonten verfügen immerhin 8 Prozent.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Nur ausnahmsweise - Besuch einer Bankfiliale
Um große Summen geht es in diesem Alter üblicherweise nicht. Auf das Girokonto fließen Taschengeld, Geldgeschenke und vielleicht schon ein erster eigener Verdienst. Jugendkonten werden durchweg auf Guthabenbasis geführt, Kreditvergaben sind erst ab 18 zulässig. Der Betrag, der monatlich für Kontoverfügungen zur Verfügung steht, liegt bei 16-jährigen im Schnitt bei 141 Euro, bei 18-jährigen bei 363 Euro. Um den Umgang mit Geld zu üben, reicht das schon.
Für "Digital Natives" typisch erfolgt die Abwicklung von Bankgeschäften weitgehend elektronisch, eine Geschäftsstelle wird höchstens noch zur Bargeldversorgung am GAA aufgesucht. 41 Prozent der Teenager nutzen Banking-Apps, 34 Prozent den Online-Banking-Auftritt ihres Geldinstituts und sechs Prozent eine Finanz-Software. Beim Einstieg ins Online-Banking lässt man sich bevorzugt von den Eltern helfen. Ebenfalls gerne genutzt: Unterstützung durch die Bank und Hilfe durch Freunde oder Geschwister. Immerhin jeder Sechste schafft den Einstieg ganz alleine.
Für "Digital Natives" typisch erfolgt die Abwicklung von Bankgeschäften weitgehend elektronisch."
Jugendmarketing - Ergebnis oft nicht nachhaltig
Trotz intensiver Bemühungen um die jugendliche Zielgruppe, das Ergebnis ist oft nicht nachhaltig. Nur eine knappe Hälfte der gewonnenen Kunden bleibt auch nach dem Berufseinstieg seiner Bank treu, die andere Hälfte wechselt zu anderen Anbietern. Dabei ist klassischen Filialbanken eine starke Konkurrenz durch elektronische Zahlungsdienstanbieter wie PayPal & Co und reine Digitalbanken erwachsen.
Ein Knackpunkt sind oft die Kontoführungsgebühren. Sie werden meist bei Überschreiten bestimmter Altersschwellen oder beim ersten regelmäßigen Gehaltseingang fällig. Um trotzdem für jüngere Kunden attraktiv zu bleiben und diese an sich zu binden - dazu müssen sich Banken auch jenseits von Jugendmarketing einiges einfallen lassen.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt