Der Kauf einer Wohnung kann sich trotzdem lohnen, wenn die Eckdaten stimmen

Finanzierungsbestätigung reicht nicht Eine Wohnung zu bekommen ist das Problem

Selbst solvente Kaufinteressenten haben es derzeit in den Ballungsgebieten schwer, überhaupt noch ein Wohnung angeboten zu bekommen: Die permanent wachsende Nachfrage treibt seltsame Blüten - und deutet auf die Gefahr einer Blase hin.

Extrem niedrige Zinsen bis hin zu Strafzinsen auf Guthaben und ein wachsender Bedarf an Wohnraum machen Betongold immer interessanter. In den Metropolen müssen Käufer heute im Vergleich zu 2010 rund 50 Prozent mehr auf den Tisch blättern. Nicht zuletzt das der Nachfrage hinterherhinkende Angebot verzerrt den Markt noch mehr, daran kann auch der Zuwachs von rund 30 Prozent im Wohnungsneubau, der für das erste Halbjahr 2016 ausgewiesen wurde, nichts ändern.

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Die Wohnung  - Anlage vs. Eigennutzung

Ein nüchterner Blick auf die Zahlen belegt den fatalen Trend: Die Rendite von Wohnraum als Kapitalanlage lässt sich anhand des Quotienten aus Kaufpreis und Jahresmiete ablesen. Liegt dieser beispielsweise bei 20, heißt das, die Wohnung wäre in rund 20 Jahren abbezahlt - und das sollte das Ziel sein. In den deutschen Metropolen ist diese Kennziffer bereits auf 35 und mehr angestiegen, von lukrativen Investments sind diese Immobilien also weit entfernt. 

Etwas anders stellt sich die Situation dar, soll die Immobilie selbst genutzt werden. Unter dem Strich spart sich der Käufer einer Wohnung die Miete ein, was vor allem bei den extrem niedrigen Zinsen zum Kauf verführt: Knapp 1,0 Prozent für zehn Jahre oder 1,5 Prozent für 15 Jahre lassen sich derzeit durchaus vereinbaren, der Boom wird dadurch noch verstärkt. Und genau hier lauern enorme Risiken.

Die Immobilienpreise haben sich längst von Inflation und Einkommensentwicklung abgekoppelt."

Die Blase - alle Voraussetzungen gegeben

So sind die Warnungen renommierter Analysten, wie beispielsweise von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich oder auch von der Bundesbank, nicht unbegründet: Die Immobilienpreise haben sich längst von Inflation und Einkommensentwicklung abgekoppelt, selbst die Mieten können mit dem Anstieg nicht mithalten. Damit sind alle Faktoren für eine Blase gegeben, die leider die Eigenschaft hat, irgendwann mit drastischen Folgen zu platzen.

Der Kauf einer Wohnung kann sich trotzdem lohnen, wenn die Eckdaten stimmen: Betragen die Finanzierungskosten in etwa so viel wie die Miete für diese Wohnung, führt die Finanzierung nicht zur Überschuldung und ist bis zum Renteneintritt zurückgeführt, dann stehen die Vorzeichen gut. Allerdings setzt das ein Angebot voraus: Makler verlangen eine Finanzierungsbestätigung, um überhaupt einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Einen Folgetermin zu verlangen, um eventuell die Bausubstanz mit einem Experten prüfen zu können, bedeutet in der Regel das Aus für den Interessenten, es wird vom Fleck weg gekauft - und eine Entspannung dieser bizarren Situation ist nicht abzusehen.

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