Aktionäre verdienen gut und sind älter

Deutsches Aktieninstitut Endlich mehr Aktionäre

2017 gab es in Deutschland so viele Aktionäre wie lange nicht. 4,9 Millionen Bundesbürger besaßen laut Deutschem Aktieninstitut Aktien - 540.000 mehr als noch 2016. Lediglich unmittelbar vor dem Dotcom-Crash kurz nach der Jahrtausendwende war die Zahl der Aktionäre größer. Zeigt sich darin ein Sinneswandel?

Seit Jahren wird die stoische Zurückhaltung der Deutschen bei Aktien-Investments beklagt. Mögen sich die Zinsen auch noch so sehr im Keller befinden und die Börsen einen Kursrekord nach dem anderen liefern, im Anlageverhalten hat sich das bis dato kaum niedergeschlagen. Nach wie vor setzt die große Mehrheit auf klassische Sparformen. 

Trotzdem kein Volk von Aktionären 

Das hat sich auch 2017 nicht grundlegend geändert. In den ersten drei Quartalen konnten die Bundesbürger der Bundesbank zufolge rund 161 Mrd. Euro zurücklegen. Fast die Hälfte davon - 75 Mrd. Euro - wurde als Bargeld gehalten oder auf Giro- und Tagesgeldkonten gesammelt. Ein weiteres gutes Drittel - 57 Mrd. Euro - floss in die Alterssicherung, alleine 30 Mrd. Euro in Kapital-Lebensversicherungen, obwohl deren Tauglichkeit für die Altersvorsorge höchst fraglich ist. Der Aktienanteil am deutschen Geldvermögen beträgt dagegen immer noch weniger als zehn Prozent. 

Diese Zahlen belegen, dass die Deutschen nicht über Nacht zu Aktionären geworden sind. Immerhin, ihre Zahl steigt. Rechnet man noch diejenigen Anleger hinzu, die zwar nicht unmittelbar Aktien besitzen, aber über Aktienfonds oder Mischfonds ebenfalls an der Aktienentwicklung partizipieren, verfügten im letzten Jahr insgesamt 10,1 Millionen Bundesbürger über Geldanlagen mit Aktienbezug. Auch das ist ein "Spitzenwert", der zuletzt nur kurz vor der Finanzkrise "getoppt" wurde. 

Der "typische" Aktionär  gehört der Generation 50plus an und verfügt über ein überdurchschnittliches Einkommen." 

Aktionäre verdienen gut und sind älter 

Wie sieht der "typische" Aktionär aus? Auch das wurde näher untersucht. Die Antwort ist einfach und einleuchtend: er gehört der Generation 50plus an und verfügt über ein überdurchschnittliches Einkommen. Die meisten Aktionäre finden sich danach in der Altersklasse 50 bis 59 und in Haushalten mit einem Monatsnettoeinkommen von mehr als 4.000 Euro. Jüngere und "Ärmere" investieren dagegen kaum in Aktien - nicht zuletzt, weil sie sich das Risiko nicht leisten können. 

Die "Aktionärs-Lawine" 2017 war wohl auch der außerordentlich positiven Börsenentwicklung geschuldet. Man darf gespannt sein, ob der Zulauf anhalten wird, wenn die Kurse sich volatiler zeigen.

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