Es fehlen verlässliche Zukunftsmodelle Epoche der Unsicherheit
In diesen Tag häufen sich Ereignisse, die scheinbar völlig unerwartet auftreten und bisher feststehend Geglaubtes in Frage stellen. Die Folge ist, dass die Unsicherheit wächst. Ob Brexit-Entscheidung, die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump, die Flüchtlingswelle, Putschversuch in der Türkei oder die jüngsten Terroranschläge, immer wieder gibt es Vorkommnisse, die wie aus dem Nichts kommen und mit denen so kaum gerechnet wurde.
Wären sie vorhersehbar gewesen? An Zukunftsprognosen mangelt es nicht, schließlich wollte der Mensch schon immer wissen, was ihn erwartet. Doch viele Vorhersagen liegen erschreckend daneben und trotz ausgefeilter mathematisch-statistischer Methoden sowie Verarbeitung großer Datenmengen wirken sie manchmal nicht treffsicherer als das berühmte Orakel von Delphi. Dabei wäre es angesichts der wachsenden Unsicherheit angezeigt, etwas besser über die Zukunft Bescheid zu wissen.
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Viele Vorhersagen sind rückwärtsgewandt
Das Problem vieler herkömmlicher Prognosen ist ihre "Rückwärtsgewandtheit". Trends und Entwicklungen in der Vergangenheit werden quasi in die Zukunft "hochgerechnet". Verbesserungen in der Methodik liegen vor allem darin, noch mehr Daten zu erfassen und zu verarbeiten und noch komplexere Modelle zur Beschreibung von Sachverhalten, Zusammenhängen und Wirkungen zu entwickeln. Trotzdem bleiben es Daten der Vergangenheit, die berücksichtigt werden. Und so kann es eigentlich nicht überraschen, dass diese Prognosen oft versagen, weil sie "unvorhersehbare" Ereignisse nicht berücksichtigen. Die kommen aber immer wieder vor und scheinen eine immer größere Wirkkraft zu entfalten.
Es gibt mittlerweile andere Ansätze, die "strategisch vorausschauen" und es nicht bei der reinen Vegangenheits-Extrapolation in die Zukunft belassen. Ihnen könnte im wahrsten Sinne des Wortes "die Zukunft" gehören. Diese Methoden verzichten darauf, eine exakte Prognose dessen, was sein wird, zu erstellen. Sie simulieren vielmehr verschiedene mögliche Szenarien und berücksichtigen dabei auch extreme Konstellationen, die derzeit nicht im Bereich des Wahrscheinlichen liegen. Nicht selten sind es aber genau diese, die dann eintreten. Solche Vorhersagen könnten wesentlich besser geeignet sein, um sich auf die Zukunft einzustellen und auch mit dem nicht Erwarteten richtig umzugehen. Heute bleibt es oft bei hilflosem Agieren bzw. Reagieren.
Das Problem vieler herkömmlicher Prognosen ist ihre "Rückwärtsgewandtheit"."
Der Unsicherheit entgegenwirken
Außerhalb Deutschlands ist man bei der Anwendung der modernen Prognoseverfahren schon einige Schritte weiter, während hierzulande noch überwiegend an den herkömmlichen Vorhersagen festgehalten wird. Nur vereinzelt - vor allem im Bereich der Wirtschaft - sind sie schon im Einsatz. Eine stärkere Nutzung könnte dazu beitragen, besser mit "Krisen" umzugehen. Das wäre auch ein Ansatz, um dem verbreiteten Gefühl der Unsicherheit entgegenzuwirken.
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