Die Chart-Analyse betrachtet Kursverläufe

Gegenpart der technischen Analyse Fundamentale Aktienanalyse wertlos

Seit Langem herrscht an der Börse ein intensiver Wettbewerb um die besten Kursprognosen. Dabei stehen sich zwei Methoden gegenüber: technische Analyse versus fundamentale Analyse.

Die jeweiligen Verfechter der beiden Verfahren bekämpfen sich zum Teil erbittert. Jetzt bescheinigt eine Studie der technischen Analyse die bessere Prognosefähigkeit. Die fundamentale Analyse schneidet dagegen bei Kursvorhersagen schlecht ab. Ihr wird praktisch die Prognosefähigkeit abgesprochen. Beide Ansätze sind grundverschieden. Die technische Analyse leitet ihre Vorhersagen aus historischen Kursverläufen ab. Sie versucht, bestimmte regelmäßig wiederkehrende Kursmuster zu erkennen und auf dieser Basis Aussagen über die weitere Kursentwicklung zu treffen. 

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Zwei grundverschiedene Ansätze 

Das Erkennen von Trends und Trendwenden spielt dabei eine wichtige Rolle und es werden zu diesem Zweck ausgefeilte mathematisch-statistische Verfahren eingesetzt. Der technische Analyst lebt von den Charts, in denen die Kursverläufe abgebildet sind. 

Für Anhänger der fundamentalen Analyse ist das Humbug. Sie bezweifeln, dass es überhaupt möglich ist, aus vergangenen Kursen Zukunftsprognosen zu erstellen. Für sie hat das die Qualität eines Blicks in die Glaskugel. Fundamentanalytiker leiten ihre Vorhersagen aus den fundamentalen Unternehmensdaten ab, die in der Bilanz und Geschäftsberichten veröffentlicht werden. Ihr Handwerkszeug ist die Bilanzanalyse und sie berufen sich sozusagen auf die harten Unternehmensfakten.  

Die erwähnte Vergleichs-Studie wurde von drei israelischen Wissenschaftlern im Auftrag des Fernsehsenders CNBC und des Internet-Riesen Yahoo durchgeführt. Untersucht wurden Kursempfehlungen beider Schulen im Zeitraum November 2011 bis Dezember 2014. Dabei ging es nicht nur um die Prognosefähigkeit bei Aktien, sondern auch bei wichtigen Marktindizes sowie bei  Rohstoffen und Anleihen. In Bezug auf Aktien hatte die technische Analyse dabei überraschend deutlich die Nase vorn, während die fundamentale Analyse floppte. In den übrigen Feldern erwiesen sich beide Methoden als gleichermaßen prognoseschwach. 

Technische Analyse überlegen?

Ist das - zumindest bei Aktien - der Beweis für die Überlegenheit und Substanz der technischen Analyse? Zweifel sind angebracht. Tatsächlich lebt die Charttechnik zu einem guten Teil von dem Glauben an sie. Viele Marktakteure agieren auf der Basis der Kursmuster, so dass der Kursverlauf sich nicht selten tatsächlich so entwickelt wie vorhergesagt. Die technische Analyse hat insofern den Charakter einer "self fulfilling prophecy". Das gilt aber eher kurzfristig.

Es gibt eine wunderbare Alternative: Buy and hold."

Auf lange Sicht setzen sich erfahrungsgemäß die harten Unternehmensdaten und die Marktbedingungen durch. Die fundamentale Analyse eignet sich dagegen eher für langfristige Vorhersagen. Es überrascht daher nicht unbedingt, dass sie bei eher kurzfristig orientierten Kursempfehlungen daneben liegt. Denn hier sind oft erratische äußere Einflüsse ein wichtiger Faktor der Kursentwicklung, die die fundamentale Analyse aber gar nicht betrachtet.

Es gibt eine wunderbare Alternative: Buy and hold und immer wieder auf die ursprünglich gewählte Aktienquote zurückbalancieren! Fragen Sie Ihren unabhängigen Finanzberater.

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