In unsicheren Zeiten sind Edelmetalle besonders gefragt

BaFin warnt Es ist nicht alles Gold, was glänzt

In unsicheren Zeiten sind Edelmetalle besonders gefragt. Das zeigte sich auch in diesem Jahr. Der Goldpreis erklomm im August ein neues historisches Hoch, andere Edelmetallpreise zogen nach. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, aber das Preisniveau bleibt hoch.

Es ist vor allem die Angst vor Geldentwertung angesichts der Geldschwemme der Notenbanken zur Bekämpfung der Corona-Folgen, die die Anleger verstärkt zu Edelmetall-Investments getrieben hat. Gold und andere Edelmetalle gelten als wertstabil und inflationssicher. Das ist nicht ganz falsch, Anleger sollten sich aber keinen Illusionen hingeben, meint die BaFin. Edelmetalle seien letztlich "eine riskante und spekulative Geldanlage".

Die meisten halten Edelmetalle für sicher

Anlass für die Warnung sind Ergebnisse einer Umfrage, die die BaFin von einem Meinungsforschungsinstitut hat durchführen lassen. Darin wurden 1000 Bundesbürger zu Edelmetall-Investments befragt. Rund ein Viertel der Teilnehmer hatten bereits physisches Gold gekauft. Ein weiteres Achtel spielte mit dem Gedanken. Wichtige Info-Quellen für Anlageentscheidungen sind Internet-Recherchen und das persönliche Umfeld, aber auch Bankberater, Edelmetall-Händler und Medienberichte.

Der Sicherheitsaspekt hat als Anlagemotiv eine große Bedeutung. Das zeigen die Antworten der Gold-Käufer und -Interessenten. 83 Prozent hielten Edelmetalle für eine sichere Kapitalanlage. 79 Prozent waren von der inflationsschützenden Wirkung von Edelmetall-Investments überzeugt und 78 Prozent beurteilten sie gar als sicherer als Bankeinlagen. Nur 58 Prozent erkannten ein Verlustrisiko.

In Euro gerechnet notiert Gold aktuell gut 9 Prozent unter seinem Höchststand Anfang August."

Manche Illusion - auch bei Kosten

Das erstaunt angesichts der tatsächlichen Schwankungen, denen Edelmetallpreise unterliegen. Eine stetige Aufwärtsentwicklung ist historisch betrachtet eher die Ausnahme als die Regel. Dies gilt für Gold und noch stärker für andere Edelmetalle. Wer zum falschen Zeitpunkt - bei Höchstständen - einsteigt, muss ggf. mit erheblichen Verlusten rechnen. Das zeigt allein die Preisentwicklung in diesem Jahr. In Euro gerechnet notiert Gold aktuell gut 9 Prozent unter seinem Höchststand Anfang August.

Illusionen herrschen bei vielen Anlegern auch bezüglich der Kaufkosten. Nur knapp die Hälfte der Befragten wusste um Kosten des Edelmetall-Kaufs. 22 Prozent erklärten sich unwissend, 29 Prozent gingen - fälschlicherweise - von kostenlosem Erwerb aus. Edelmetallhändler unterliegen nur bedingt der BaFin-Aufsicht. Die prüft ohnehin nicht die Seriosität der Anbieter und die Güte der Angebote, sondern nur die Richtigkeit und Vollständigkeit von Verkaufsprospekten. Es besteht daher guter Grund, bei Edelmetall-Investments Vorsicht walten zu lassen.

Anleger sollten sich anbieter- und provisions-unabhängig beraten lassen, über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Investitionsmöglichkieten in Edelmetallen vom physischen Erwerb, über Gold-Zertifikate bis zu Goldmienen-Aktien.

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