Auch Fondspolicen genannt Fondsgebundene Lebensversicherungen
Die klassische Lebensversicherung sah sich bereits vor der Finanzkrise zunehmender Kritik ausgesetzt, angesichts der extrem niedrigen Zinsen verliert sie nun extrem an Boden. Können Fondspolicen eine Alternative sein?
Die Zeiten, in denen klassische Lebensversicherungen mit einer Gesamtverzinsung von sechs bis sieben Prozent ein probates Instrument für die Altersversorgung waren, sind lange vorbei. Entsprechend schwach sind die Zahlen der Neuabschlüsse; im Gegenteil, ein Großteil der Verträge wird vorzeitig gekündigt. Die Versicherungswirtschaft verweist auf die fondsgebundenen Alternativen, die zudem im Vergleich zum direkten Aktienkauf steuerliche Vorteile mit sich bringen.
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Sparanlage mit Hinterbliebenenschutz - fondsgebundene Lebensversicherung
Im Gegensatz zum festverzinslichen Pendant werden in einer Fondspolice die über den Todesfallschutz hinausgehenden Sparbeiträge in Investmentfonds investiert - es handelt sich also um eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Sparplan. Zum Ablauf werden die bis dahin erworbenen Fondsanteile verkauft oder in das private Depot des Versicherten übertragen. Die Ablaufleistung ist demnach abhängig vom jeweiligen Stand der relevanten Fondsanteile.
Die Auswahl der Fonds kann der Versicherte innerhalb des Portfolios der Versicherungsgesellschaft festlegen, allerdings finden sich hier nur selten die kostengünstigen ETFs. In der Regel werden von den Versicherern die hauseigenen Fonds bevorzugt, deren Performance die Versicherten zunächst analysieren sollten: Davon hängt die Leistung zum Ablauf entscheidend ab. Allerdings stellt dies für viele Versicherte eine unlösbare Aufgabe dar, zumal ein Fondswechsel während der Vertragslaufzeit häufig zusätzliche Kosten verursacht. Das Verlustrisiko liegt bei Fondspolicen jedoch generell beim Anleger, auch wenn einige Versicherer dem mit Garantien entgegenwirken wollen. Auch diese kosten zusätzlich und schmälern die Rendite.
Risikoabsicherung sollte von der Kapitalanlage getrennt vereinbart werden, das erhöht den Effekt und erhält die Flexibilität."
Die Kostenseite
Hier ähneln sich klassische und fondsgebundene Lebensversicherungen, denn neben den Abschluss- und Verwaltungskosten sowie den Kosten für den Todesfallschutz fallen hier auch noch die Fondskosten an.
Allerdings fehlt in diesem Punkt meist die Transparenz; so erfahren Versicherte weder, welcher Anteil des eingezahlten Beitrages überhaupt zum Kauf von Fondsanteilen genutzt wird, noch wie teuer die inkludierte Risikolebensversicherung unter dem Strich ist. Dieser Schutz kann nur in einem bestimmten Umfang vereinbart und im Ernstfall nicht separat weitergeführt werden.
Auch wenn es einige Varianten der Fondspolice gibt, bei denen ganz gezielt Diversifikationsstrategien umgesetzt werden können, beweist sich doch immer wieder ein Grundsatz: Risikoabsicherung sollte von der Kapitalanlage getrennt vereinbart werden, das erhöht den Effekt und erhält die Flexibilität.