Serie Internet: Deutschland hinkt hinterher Funkchips für schnelles Zahlen
Das kontaktlose Bezahlen per Funkchips ist in Deutschland zwar bereits möglich, aber wenig bekannt und nur selten genutzt. In anderen Ländern ist man da schon ein wesentliches Stück weiter. Die deutsche Zurückhaltung hat viele Ursachen, skeptische Verbraucher und das lange Zögern der Banken sind wesentliche Gründe. Doch allmählich beginnt eine Öffnung gegenüber der neuen Technik.
Dabei funktioniert das Ganze äußerst einfach und bequem. Anstatt beim Bezahlen an der Kasse die Kreditkarte in den Schlitz des Kartengerätes zu stecken, eine PIN einzugeben, den Ausdruck des Belegs abzuwarten und die obligatorische Unterschrift zu leisten, genügt es hier, die Karte kurz an das Lesegerät zu halten und schon blinkt es grün "bezahlt" auf. Während die herkömmliche Transaktion schon mal zwei bis drei Minuten in Anspruch nehmen kann, ist der Vorgang beim kontaktlosen Bezahlen in Sekundenschnelle erledigt - ganz ohne PIN (bei Transaktionen bis 25 Euro) und Unterschrift.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Technische Voraussetzungen oft schon da
Die technischen Voraussetzungen für das Bezahlen per Funkchips sind vielerorts bereits vorhanden. Mittlerweile sind auch viele Kreditkarten im Umlauf, die das Logo mit den vier symbolischen Funkwellen tragen - dem Zeichen für die Ausrüstung mit der Funkchips-Technik. Beim Kartenanbieter Mastercard sollen seit 2015 neue Kartenlesegeräte auf die Funktechnik eingestellt sein, ab 2018 ist das sogar verbindlich. Mastercard ist Vorreiter beim kontaktlosen Bezahlen. Viele Supermarkt-, Fast Food- und Tankstellenketten haben ihre Lesegeräte auf das kontaktlose Bezahlen umgerüstet. Kleinere Händler tun sich dagegen schwerer. Hier verweigert sich bislang die Hälfte der neuen Technik.
Die Banken haben den Mastercard-Aktivitäten in diesem Bereich lange tatenlos bis ignorant zugesehen. Schließlich versuchte man es mit einem eigenen Angebot. Vor vier Jahren wurde die Girocard (früher als EC-Karte bekannt) mit der Funktechnik ausgestattet und das kontaktlose Bezahlen unter dem Namen GiroGo vermarktet.
Die Institute investierten dabei viel Geld in das Projekt, der Erfolg war mäßig. Das lag u.a. auch daran, dass GiroGo nur mit Aufladung entsprechender Guthaben auf der Karte funktioniert, ein entscheidendes Handicap. Jetzt arbeitet man daran, das kontaktlose Bezahlen auch mit der normalen Girocard zu ermöglichen. Ab 2017 sollen im Einzelhandel die ersten Terminals im Einsatz sein, die dem Standard "Girocard-Kontaktlos" entsprechen.
Einen Schub könnte das Smartphone bringen."
Durchbruch durch Smartphones?
Aber auch die Verbraucher selbst zeigten sich bislang bei der Nutzung sehr zurückhaltend. Das lag zum einen daran, dass die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens einfach nicht bekannt war. Mancher hatte auch Sicherheitsbedenken. Einen Schub könnte das Smartphone bringen. Sowohl der Bezahldienst Apple Pay als auch Android Pay von Google setzen auf die Funkchips-Technik.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt