Inzwischen ist Elon Musk dünnhäutig Gibt es eine Tesla-Blase?
Der amerikanische Autobauer Tesla gilt als Vorreiter der Elektromobilität. Unter der Ägide seines charismatischen Chairmans, CEO und Investors Elon Musk hat sich das Unternehmen ganz dem Elektroauto und Lösungen darum herum verschrieben. Lange schien sich Tesla nur auf der Erfolgsstraße zu bewegen, doch inzwischen häufen sich schlechte Nachrichten. Und Elon Musk wirkt plötzlich angefasst.
Dabei mangelte es Musk nie an Selbstbewusstsein. Kein Problem schien für ihn unlösbar zu sein und noch jeder Herausforderung begegnete er mit einem coolen Spruch. Der Aufstieg von Tesla, der 2004 mit dem Eintritt Musks in das erst ein Jahr zuvor gegründete Unternehmen begann, ist nicht zuletzt dem ungebremsten Optimismus seines Lenkers zu verdanken.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Unfälle, verkorkste Produktion und rote Zahlen
Doch seit einiger Zeit laufen die Dinge nicht mehr rund. Zuerst kratzten Unfälle mit dem Tesla-Fahrassistenzsystem "Autopilot" am Sicherheits-Image. Die Serienfertigung des Flaggschiffs Model 3 weist erhebliche Probleme auf. Die produzierten Stückzahlen bleiben weit hinter den Planungen zurück. Wer bei uns heute ein Model 3 zum "Einführungspreis" von 35.000 Dollar bestellt, muss sich mit der Auslieferung bis 2019 gedulden. Auch die Arbeitsbedingungen bei Tesla stehen in der Kritik, u.a. wegen überdurchschnittlichen Verletzungs-Risikos.
Damit nicht genug stimmen auch die Zahlen nicht. Die Umsätze sind zwar kräftig gestiegen - von einst bescheidenen 386 Mio. Dollar in 2012 auf 9,641 Mrd. Dollar in 2017. Im gleichen Zeitraum wurde aber nicht ein einziges Mal Gewinn erzielt. Lag der Verlust 2012 bei 396 Mio. Dollar, erreichte er im vergangenen Jahr 2,24 Mrd. Dollar. Das kann sich auf Dauer kein Unternehmen leisten. Von daher überrascht es nicht, dass Musk auf kürzliche Analysten-Fragen ausgesprochen empfindlich reagierte.
Heute notiert die Tesla-Aktie rund 17 Prozent niedriger als beim Höchststand vor einem Jahr."
Musk lenkt weiter unbeschränkt
Die schlechten Zahlen machen sich auch im Aktienkurs bemerkbar. Der hatte vor ziemlich genau einem Jahr mit über 340 Euro einen Höchststand erreicht. Heute notiert die Tesla-Aktie rund 17 Prozent niedriger.
Dabei lassen sich viele Aktionäre immer noch vom Prinzip Hoffnung leiten und bauen auf Musk. Auf der gerade stattgefundenen Hauptversammlung wurde ein Antrag abgeschmettert, die Kompetenzen des CEO zu beschneiden. Der Aktienkurs machte danach erst einmal einen Freudensprung. Blase oder Wert mit Substanz - das wird erst die Zukunft zeigen.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt