Wie denken und fühlen die Deutschen? GLÜCKSATLAS 2017
"Geld allein macht nicht glücklich" - an dieses Sprichwort fühlt man sich beim Blick auf den GLÜCKSATLAS 2017 erinnert. Denn trotz florierender Wirtschaft, sicherer Beschäftigung und guter Einkommen hat sich das Glücksempfinden der Deutschen nicht signifikant verändert.
Auch sonst bietet die von der Deutschen Post in Auftrag gegebene Studie einige interessante Erkenntnisse zur allgemeinen "Glücksentwicklung". Nun ist Glück etwas höchst Subjektives und der Versuch, es statistisch erfassen zu wollen, mutet fast ein wenig vermessen an. Das IfD Allensbach hat sich in kompetenter Weise daran gewagt, dennoch ist vor Überinterpretationen zu warnen. Und dass Glück nicht nur eine Frage des Geldes ist, dürfte auch klar sein - Liebe, Gesundheit, eine harmonische Familie oder gute Freunde sind mindestens ebenso wichtige Glücksfaktoren.
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Die Deutschen sind nicht glücklicher geworden
Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht nicht ganz überraschend, wenn trotz bester Wirtschaftsdaten das Glück in Deutschland nicht größer geworden ist. Im Gegenteil, es hat sich sogar minimal verschlechtert - von 7,11 in der 10 Punkte umfassenden Glücksskala auf 7,07. Immerhin gehören die Deutschen damit zu den glücklicheren Nationen Europas - und ein Wert von über 7 auf einer Skala von 10 heißt schon "ziemlich glücklich". Am höchsten sind die Glücksgefühle übrigens in Dänemark, während man in den Ländern mit schwieriger Wirtschaftslage in Ost- und Südosteuropa deutlich unter dem europäischen Schnitt von 6,7 Punkten liegt.
Am höchsten sind die Glücksgefühle in Dänemark."
Schaut man in Deutschland auf das Glück in einzelnen Regionen, gibt es nach wie vor einen eindeutigen Ost-West-Unterschied. Die neuen Bundesländer und Berlin stehen am Ende der Glücks-Rangliste. Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit einem Wert von 6,78. Damit zeigt sich auch 2017 ein seit vielen Jahren festzustellendes Bild. Doch die Unterschiede zwischen Ost und West werden kleiner. Das ergibt sich ebenfalls aus dem GLÜCKSATLAS. Die glücklichsten Deutschen leben übrigens in Schleswig-Holstein (7,41) und Hamburg (7,20). Ob das an der Nähe zu Dänemark liegt oder ist Norden ein Glücksfaktor?
Kein Geld macht unglücklich
Wenn auch Geld allein nicht glücklich machen mag, führt kein Geld mit ziemlicher Sicherheit zum Unglücklichsein. Das lässt sich ebenfalls aus den Ergebnissen der Studie herauslesen. Die Unterschiede in einzelnen Regionen und Ländern zeigen es deutlich. Materielle Sicherheit ist kein Glücksgarant und noch mehr Wohlstand bedeutet nicht automatisch mehr Glück. Wo es aber an Wohlstand mangelt, nehmen die finanziellen Sorgen und Ängste um die eigene Existenz zu. Das ist kein gutes Fundament für Glücksgefühle. Zumindest in dieser Hinsicht kann sich die Mehrheit der Deutschen glücklich schätzen.