Die EU-Kommission sucht nach Beweisen gegen Google

EU-Kommision greift immer stärker durch Google auf der Anklagebank

Der Google Konzern wird wahrscheinlich mit einer neuen Beschwerde zum Kartellrecht von der EU-Kommission konfrontiert, bei der es um Werbeanzeigen geht. Weitere Beschwerdeverfahren in Bezug auf Shopping-Angebote sowie des Android-Betriebssystems laufen bereits.

Google muss sich derzeit schon zwei Wettbewerbsverfahren stellen, doch Brüssel will mit einem dritten Verfahren den Druck auf den Konzern erhöhen. Die dort ansässige Wettbewerbskommission wird vermutlich noch in den Sommerferien eine weitere Beschwerde gegen den IT-Riesen einreichen. Laut einer Meldung des Wall Street Journals ist die jüngste Beschwerde gegen das Anzeigengeschäft Adwords gerichtet und zielt auf die Dominanz konzerneigener Anzeigen in der Werbung der Suchfunktion ab.

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Die EU-Kommission sucht nach Beweisen gegen Google

Konkurrenzunternehmen sollen der Kommission den Zugang zu Informationen ermöglichen, die vertraulich sind und als Beweis dienen könnten. Die Kommission will damit nachweisen, dass der Konzern Missbrauch mit seiner Dominanz im Werbegeschäft treibt. Insider sehen dies als sicheren Anhaltspunkt dafür, dass es konkrete Vorwürfe gibt und die Öffentlichkeit bald davon erfährt. Seitens der Kommission und vom betroffenen Konzern wurden dazu bisher keine Stellungnahmen bekannt.

Diesmal geht es um das Kerngeschäft von Google

Wenn die Beschwerde zur Realität wird, trifft sie das ertragsreichste Geschäftsfeld des Konzerns: die Anzeigen. Von dem 2015 erzielten Umsatz fallen 90 Prozent auf den Sektor Werbeeinnahmen, letztes Jahr waren dies 75 Milliarden Dollar. Bei der momentan in Vorbereitung stehenden Beschwerde geht es darum, ob der Konzern die Anzeigenplatzierung seiner Mitbewerber behindert oder gar unmöglich macht.

Darüber hinaus soll geklärt werden, ob Google verhindert, dass Anzeigekunden zu anderen Suchmaschinen wechseln. Eine ähnliche Untersuchung lief gegen den Konzern bereits 2013, er hatte sich gegenüber der amerikanischen Handelskommission FTC zur Zurücknahme aller diesbezüglichen Einschränkungen verpflichtet. 

Von dem 2015 erzielten Umsatz fallen 90 Prozent auf den Sektor Werbeeinnahmen."

Das Verfahren bezüglich des Android-Betriebssystems läuft bereits

Bei dem bereits laufenden Verfahren geht es um den Vorwurf, dass Google die Entwicklung und den Marktzugang von Mitbewerbern mit diesem Betriebssystem verhindert habe.

Einige der betroffenen Unternehmen werfen dem Internetkonzern den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Dominanz vor. Es sollen hauseigene Dienste wie beispielsweise die Navigations-App "Maps" auf mobilen Endgeräten besonders bevorzugt platziert worden sein.

Ein anderes Verfahren, bei dem es um das Online-Shopping geht, beschäftigt die Kommission bereits seit einem Jahr. Ein Ergebnis für oder gegen den IT-Konzern steht jedoch noch aus. Hierbei wird überprüft, ob Google eigene Angebote mit seiner Suchmaschine bevorzugt und damit die Konkurrenz benachteiligt hat. Der Konzern weist alle Anschuldigungen bislang zurück. Falls es zu einem Schuldspruch in einem oder in allen drei Verfahren kommen sollte, muss der IT-Riese mit Strafen in Milliardenhöhe rechnen.

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