Vermeintlich kluge Strategien - oder einfach den Index kaufen?

Aktive Fonds sind unbefriedigend Simple Indexfonds sind gut

Aktive Fonds versprechen ihren Anlegern, besser als der Markt abzuschneiden. Indexfonds beschränken sich dagegen darauf, der Marktentwicklung zu folgen. Betrachtet man die tatsächliche Performance beider Fondstypen und setzt sie ins Verhältnis zu den jeweiligen Fondskosten, sind Indexfonds mit ihrer bescheideneren Zielsetzung allerdings oft die bessere Wahl.

Das ist die Konsequenz aus den Ergebnissen einer Analyse, die der Indexanbieter Standard & Poor's/Dow Jones jetzt erstmals für den europäischen Fondsmarkt durchgeführt hat. Die Experten nutzten dafür ihre sogenannte SPIVA-Analyse, die bezogen auf den US-Markt schon länger Anwendung findet. Die Abkürzung SPIVA steht dabei für "scorecard indexfunds vs active funds".

SPIVA-Analyse - erstmals auch für europäische Fonds 

Dahinter verbirgt sich ein komplexes Analysesystem, das sich bei US-Fonds sehr bewährt hat. Die Übertragung auf europäische Verhältnisse stellt durchaus eine Herausforderung dar, denn das Untersuchungsspektrum ist hier mit über 35.000 Fonds wesentlich breiter als in den Vereinigten Staaten. Bei der Analyse wurden jeweils Ein-, Drei- und Fünf-Jahreszeiträume betrachtet. 

Testhypothesen und -ergebnisse 

Unter dem Strich ist daher festzuhalten, dass das Engagement in Indexfonds auf Dauer die überlegene Strategie darstellt."

Die Forscher von Standard & Poor's/Dow Jones testeten in diesem Zusammenhang einige gängige Aussagen und Hypothesen, die aktive Fonds betreffen und oft in der Werbung für diese Produkte vermarktet werden:  

  • aktive Fonds performen auf längere Sicht besser als Indizes oder Indexfonds;
  • auf weniger liquiden oder schwer zugänglichen Märkten liegen aktive Fonds vorne;
  • große aktiv gemanagte Fonds sind besser als kleinere, da sie aufgrund ihres Erfolgs besonders viele Anleger angezogen haben; 
  • die Fondsauswahl kann anhand der Performance in der Vergangenheit getroffen werden. 

Die Ergebnisse fielen eindeutig aus: 

  • nur 14 Prozent der aktiven europäischen Aktienfonds übertrafen im gesamten Fünf-Jahreszeitraum ihren Vergleichsindex. US-Fonds und globale Fonds schnitten mit zwei bis drei Prozent noch wesentlich schlechter ab;
  • Fonds in besonderen Märkten wie Schwellenländern performten per se nicht besser. Lediglich neun Prozent der Schwellenländerfonds lagen über einen Fünf-Jahreszeitraum besser, bei kürzeren Zeiträumen waren es immerhin 24 Prozent;
  • das Fondsvolumen bietet keine signifikante Aussage über die Performance. Die Ergebnisse großer Fonds unterschieden sich nur unwesentlich von denen kleinerer. 
  • das Thema Fondsauswahl hat die Analyse noch nicht näher betrachtet. Hier liegen aber Erfahrungswerte vom US-Markt vor. Danach ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, mit der Auswahl eines Fonds, der in der Vergangenheit sehr gut performt hat, auch in der Zukunft ein überdurchschnittliches Ergebnis zu erzielen. 

Indexfonds die bessere Wahl 

Unter dem Strich ist daher festzuhalten, dass das Engagement in Indexfonds auf Dauer die überlegene Strategie darstellt. Wer aktive Fonds kauft, zahlt dafür höhere Kosten, denen wahrscheinlich nicht mehr Ertrag gegenübersteht. 

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