Nachhaltige Geldanlagen Gutes für die Gemeinschaft und die Umwelt leisten
Nachhaltig investieren - diese Art der Kapitalanlage hat laut Medienresonanz in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gravierend gewonnen. Einige Erläuterungen sollten Klarheit zu dieser Strategie bringen.
Wie hoch der Anteil der nachhaltigen Investments am globalen Aktien- und Anleihenmarkt jedoch genau ist, lässt sich nur schwer verifizieren; einige Medienberichte sprechen von 20 bis 25 Prozent der Marktkapitalisierung. Führen Sie sich die unterschiedlichen Definitionen zum Thema Nachhaltigkeit vor Augen - einige Überlegungen dazu.
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Wichtige Begriffe: Nachhaltige Geldanlagen
Einige Bezeichnungen sind unvermeidbar, wollen sich Anleger mit nachhaltigen Investmentfonds und ETFs befassen:
ESG (Environmental, Social and Governance): Aktien müssen bestimmte ökologische, Corporate-Governance- und soziale Kriterien erfüllen - sonst werden sie ausgeschlossen. Ein ESG-Index und damit auch ein entsprechender ETF kann aber auch konforme Aktien übergewichten.
SRI (Socially Responsible Investing): Im Prinzip handelt es sich um ein Synonym für ESG, auch wenn durchaus Unterschiede formuliert werden. Diese beziehen sich jedoch nur auf Details.
Low Carbon: Anlageziele sind Unternehmen oder Länder mit niedrigen CO2-Emissionen.
Sustainability: Diese Bezeichnung bezieht sich auf nachhaltige Werte innerhalb einer Anlageklasse.
Wie wenig diese theoretischen Begriffe jedoch mit der Praxis zu tun haben, zeigt ein Blick auf die Realität: Während beim aktiven Investieren die Auswahl der geeigneten Assets deutlich leichter anhand einiger der genannten Kriterien erfolgen kann, fällt dies beim passiven Investieren mit ETFs deutlich schwerer.
Die gravierenden Umsetzungsprobleme beim ESG-Investieren
Einerseits ist es nämlich schon schwierig, Einigkeit und Eindeutigkeit zu den Nachhaltigkeitskriterien herzustellen. Darüber hinaus ist es ein noch größeres Problem, diese Kriterien dann in der Praxis anzuwenden, also über die Konformität von Unternehmen zu entscheiden. Daraus resultiert wiederum eine weitere Schwierigkeit: die Diversifikation innerhalb der Anlageklassen.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass bei der Beurteilung ökologischer und sozialer Aspekte immer auch subjektive Faktoren eine Rolle spielen und zu unterschiedlichen Bewertungen führen können. So sehen einige Genetiker und Biologen beispielsweise die Gentechnik als einen probaten Weg an, die Produktion von Lebensmitteln weltweit zu optimieren - andere lehnen diesen Eingriff generell ab. Ein anderes Beispiel stellen Rüstungsunternehmen dar, die generell keinen Eingang in ESG-Indizes finden.
Wie verhält es sich jedoch mit Catering-Firmen, die vegane Speisen anbieten und damit auch Rüstungsunternehmen versorgen? Oder mit einem Stahlbauer, der in vergangenen Jahrzehnten Rüstungsfirmen beliefert hat, aber seit geraumer Zeit nur noch im zivilen Bereich tätig ist? Wie viele Jahre müssen vergehen, bis es in den Index aufgenommen werden kann?
Das Problem der Diversifikation ist bei ETFs nicht zu lösen, bei aktiv gemanagten Fonds schon."
Die Abgrenzung ist also schwierig aber möglich
Zumal eine ganze Reihe von Technologien aus dem militärischen Sektor stammt und anschließend in zivilen Produkten weiterentwickelt wurde. Diese Themen stehen permanent für Indizes aber selten für aktiv gemanagte Fonds an, müssen sich die Anbieter doch heute allgemeingültig zu den für sie maßgeblichen Regeln festlegen.
Diese zu ziehenden Grenzen müssen so formuliert sein, dass sich die Einordnung von Unternehmen jederzeit und effizient überprüfen lässt - ein klassische Herausforderung. Während diese bei aktiv gemanagten Fonds vorab in ethischen und ökologischen Gremien zur Vorauswahl und anschließend beim Fondsmanagement erfolgt, stellt sich die Situation bei ETFs ganz anders dar: Hier bleibt das Problem der Diversifikation bestehen.
So finden Anleger auf dem Markt bevorzugte Lösungen. ESG Trend Leaders, SRI 5% Capped und Best in Class Ansätze - all das sind Indizien und Kriterien, dass zumindest ein großer Teil der Werte den ESG-Kriterien entsprechen. So kann durch nachhaltige Geldanlagen Gutes für die Gemeinschaft und die Umwelt geleistet werden.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"