Viele Value-Investoren achten auf das Kurs-Buch-Verhältnis

Seit vielen Jahren gewinnt Growth Hat sich die Value-Idee totgelaufen?

Was ist wichtiger bei der Auswahl von Aktien - die Substanz eines Unternehmens oder das Wachstum? Eine Studie zeigt, dass Investitionen in Wachstumswerte in den letzten Jahren deutlich bessere Renditen erzielten.

Investorlegenden wie Warren Buffett und John Templeton sind bekannte Value-Investoren. Mit ihrem Fokus auf die Substanz interessanter Unternehmen lagen sie jahrzehntelang richtig und wurden sehr vermögend. Ihr Vorbild machte Schule. Viele Anleger suchen in der Hoffnung auf überdurchschnittliche Renditen nach Unternehmen, die von der Mehrheit der Börsianer zu niedrig bewertet werden.  Eine Studie des Analysehauses Morningstar lässt jetzt Zweifel an der bewährten Strategie vieler Anleger aufkommen.

Die Experten haben die Wertentwicklung verschiedener Indizes in der vergangenen Dekade genauer unter die Lupe genommen:

  • Aktien aus dem MSCI USA Value haben im letzten Jahrzehnt im Durchschnitt jährlich 9 Prozent zugelegt.
  • In der gleichen Zeit legte MSCI USA Growth pro Jahr im Durchschnitt um fast 17 Prozent zu.
  • In Europa ist die Differenz noch größer. Während der MSCI Value für Europa eine jährliche Wertsteigerung von knapp 3 Prozent erzielte, legte der entsprechende Wachstumsindex für Europa jährlich um mehr als 8 Prozent zu.

Beispielrechnung:

Angenommen, Sie hätten vor zehn Jahren 10.000 US-Dollar in einen ETF auf den MSCI USA Value investiert. Dann hätte Ihr Depot heute einen Wert von 24.000 $. Dieses Ergebnis ist nicht schlecht, wäre aber durchaus zu toppen. Wenn Sie die gleiche Summe in ETFs auf den MSCI USA Growth investiert hätten, würden Sie jetzt über 47.000 $ verfügen.

Die teilweise sehr hohen Kurssteigerungen bei Wachstums-Werten könnten die Erwartungen für die Zukunft dämpfen."

Hat die Value-Idee beim Investieren ausgedient?

Diese Frage wollen die Morningstar-Fachleute weder mit Ja noch mit Nein beantworten. Ihrer Ansicht nach haben klassische Value-Kennzahlen an Bedeutung verloren. Viele Value-Investoren achten auf das Kurs-Buch-Verhältnis. In dieser Kennzahl lassen sich immaterielle Werte wie Patente und Urheberrechte nicht angemessen berücksichtigen. Die Praxis zeigt, dass die immateriellen Werte gerade bei solchen Unternehmen eine zentrale Rolle spielen, die sich durch ein starkes Wachstum auszeichnen.

Andererseits könnten die teilweise sehr hohen Kurssteigerungen bei Wachstums-Werten in Zukunft die Erwartungen für die Zukunft dämpfen. Das könnte zur Folge haben, dass Value-Aktien in den kommenden Jahren für viele Anleger wieder interessanter erscheinen. Es ist denkbar, dass geduldige Value-Investoren belohnt werden.

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