Neuausrichtung Immobilienportfolios neu strukturieren
In Zeiten niedrigster Zinsen boomten die Immobilienmärkte. Gerade in den Top 7-Städten in Deutschland explodierten die Immobilienpreise geradezu. Nach der Zinswende hat sich das Bild gründlich geändert - also höchste Zeit, um Immobilienportfolios neu auszurichten.
Das Jahr 2021 war mit 113,8 Mrd. Euro Transaktionsvolumen ein Rekordjahr, was deutsche Immobilientransaktionen betrifft. Danach kam es zu einem dramatischen Einbruch. 2022 wechselten lediglich Immobilien im Wert von 67 Mrd. Euro den Eigentümer, 2023 betrug das Transaktionsvolumen gar nur noch 31,7 Mrd. Euro. Der Grund dafür: ein starker Preisverfall und weit auseinanderklaffende Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern. So kamen nur wenige Immobiliendeals zustande.
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Zinswende und andere Faktoren - zum Teil dramatische Einbrüche
In einigen Marktsegmenten fiel der Einbruch besonders dramatisch aus. Das gilt zum Beispiel für Büroimmobilien - früher eine "sichere Bank". Die im Nach-Corona-Zeitalter etablierte neue Arbeitswelt mit hohen Homeoffice-Anteilen hat sich ausgewirkt. "Bürostädte" wie Frankfurt oder Berlin verzeichnen die niedrigsten Büroimmobilientransaktionen seit langem. Teilweise ist der Markt um bis zu 80 Prozent eingebrochen. Aber auch an anderen Immobilienmärkten haben sich Verwerfungen gezeigt. Was bedeutet das nun für die Neuausrichtung von Immobilienportfolios?
1. Liquidität
Liquidität ist die Voraussetzung, um schnell auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren zu können. Viele Immobilienportfolios zeichnen sich noch durch vergleichsweise hohe Illiquidität aus. Bei der Fondsauswahl sollte man auf ein ausreichend großes Fondsvolumen und einen möglichst breiten Investorenkreis achten, weil das die Chancen der Liquidierbarkeit verbessert.
Die im Nach-Corona-Zeitalter etablierte neue Arbeitswelt mit hohen Homeoffice-Anteilen hat sich ausgewirkt."
2. Globale Ausrichtung
Viele Immobilienportfolios sind auf Deutschland oder europäische Märkte fokussiert. Nicht nur im Hinblick auf eine regionale Diversifizierung empfiehlt sich eine stärkere globale Portfolioausrichtung. Immobilienmärkte beispielsweise in Nordamerika oder Japan sind durch höhere Marktvolumina, mehr Dynamik und interessante Investmentmöglichkeiten gekennzeichnet.
3. Nachhaltigkeit
Immobilieninvestments sollten stets auf lange Sicht erfolgen. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Zukunftsfähigkeit. Diese umfasst verschiedene Aspekte: Demografie, Digitalisierung - und in Zeiten des Klima- und Umweltbewusstseins immer wichtiger -die Erfüllung von ESG-Kriterien.
4. Professionelles Management
In Zeiten boomender Immobilienmärkte waren die Anforderungen an das Management von Immobilienportfolios nicht besonders hoch. Es handelte sich de facto um Selbstläufer. In einem deutlichen schwierigeren Marktumfeld entscheidet dagegen die Managementqualität maßgeblich über die Performance und ist daher bei der Auswahl von Fondsprodukten zu beachten.
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