Nach der Wahl Trump´s schossen die Aktienkurse an der Wall Street in die Höhe

Der Trump-Boom wird genutzt Spitzenbanker verkaufen eigene Aktien

Als im vergangenen November Donald Trump überraschend zum neuen US-Präsidenten gewählt wurde, schossen die Aktienkurse an der Wall Street in die Höhe. Insbesondere Bank-Aktien profitierten von der Trump-Rallye und viele Banker nutzten die Chance, um "Kasse" zu machen. Sie verkauften ihre Bankaktien in großem Umfang.

Das ergibt sich aus einer Analyse des renommierten Wall Street Journal, das entsprechende Meldungen über Insidergeschäfte an die Börsenaufsicht näher untersucht hat. Danach wurden nach der Wahl bis Ende März von Führungskräften der US-Großbanken eigene Aktien im Wert von 164 Millionen Dollar verkauft. Auch das Management der rund hundert US-Regionalbanken veräußerte im großen Stil. Hier kamen sogar 1,4 Milliarden Dollar zusammen. Insgesamt wurden damit binnen gut vier Monaten 64 Prozent mehr Bankaktien verkauft als in den zehn Monaten vor der Wahl.

Eine günstige Gelegenheit 

Die Gelegenheit dafür war günstig, denn in der allgemeinen Börseneuphorie nach Trumps Sieg legten die Bankaktien besonders stark zu. Während der Aktienindex S&P 500 seither um 13 Prozent gestiegen ist, schaffte es KBW Nasdaq Bank Index auf 22 Prozent Plus. Vor allem die Aussichten auf stärkere Deregulierung verbunden mit neuen Geschäftsperspektiven ließen die Bankaktien in die Höhe schießen. Die Fesseln, die der Bankenbranche unter Obama nach der Finanzkrise angelegt worden waren, sollten nach Trumps Ankündigungen unter seiner Regierung deutlich gelockert werden. 

Die Entscheidung zum Verkauf könnte sich womöglich als klug erweisen. Denn mittlerweile ist die anfängliche Euphorie an der Wall Street einer gewissen Ernüchterung gewichen. Der erratische Kurs des neuen US-Präsidenten nach seinem Amtsantritt und die Tatsache, dass nach den ersten hundert Tagen im Oval Office relativ wenig Konkretes vorzuweisen ist, hat die Zweifel genährt, ob aus den großartigen Ankündigungen des Wahlkämpfers je Wirklichkeit werden wird. 

Insbesondere Bank-Aktien profitierten von der Trump-Rallye und viele Banker nutzten die Chance, um "Kasse" zu machen." 

Technologiewerte sind die neuen Stars 

Mit seiner Gesundheitsreform ist der Präsident vorerst im Kongress an seiner eigenen Partei gescheitert. Von seiner Steuerreform sind zwar Eckwerte bekannt, nicht aber, wie sie finanziert werden soll. Das avisierte milliardenschwere Infrastrukturprogramm für mehr Wachstum bleibt einstweilen eine Vision. Immerhin konnte sich trotz der Enttäuschungen der S&P 500 auf hohem Niveau behaupten und hat seit Anfang März sogar noch leicht zugelegt. Die Bankaktien sind dagegen seither um fünf Prozent gefallen, notieren aber immer noch deutlich über ihrem Stand am Wahltag. 

Doch "Stars" unter den US-Aktien sind sie nicht mehr. Diese Rolle nehmen jetzt die Technologiewerte ein. Ihre Kurse sind seit Jahresbeginn um 15 Prozent gestiegen. Auch Dividendenwerte sind wieder stärker gefragt, nachdem die US-Anleiherenditen zuletzt nachgaben.

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